Die Burg Straßberg: Dort war Katharina Geiger damals inhaftiert. Archiv-Foto: Born Foto: Schwarzwälder Bote

Hexenverbrennung: Vortrag in Straßberg im Gemeindehaus zum Prozess im Jahr 1743 gegen Katharina Geiger

Straßberg (wb). Die Hexenverbrennung in Straßberg im Jahr 1743 vor 275 Jahren und der Prozess gegen Katharina Geiger sind unter dem Titel "Weil ich so ein heilloser Kripel bin" Inhalt eines Vortrags, den Walter Hutter am Sonntag, 25. März, ab 17 Uhr in Straßberg im Gemeindehaus St. Verena hält.

Walter Hutter war von 1980 bis zu seiner Pensionierung 2011 Lehrer für Geschichte und Englisch am Gymnasium Markdorf. Seit 2014 im Stadtarchiv Markdorf tätig, hat er zahlreiche Publikationen zur Lokal- und Regionalgeschichte in Markdorf erstellt. "Weil ich so ein heilloser Kripel bin" lautet die Überschrift der Dokumentation, die 1993 im Rahmen des Programms zur Förderung besonders begabter Schüler mit Walter Hutter als Leiter einer Arbeitsgemeinschaft am Gymnasium Markdorf erstellt wurde.

Es geht um ein dunkles Kapitel Straßbergs. Die Straßbergerin Katharina Geiger wurde in einem der letzten Hexenprozesse in Deutschland zum Tode verurteilt und am 23. August 1743 hingerichtet. Mit dem Straßberger Hexenprozess führt Hutter die Besucher zurück in eine Zeit, als die Inquisition auch nach Straßberg kam. Walter Hutter, profunder Kenner der regionalen Geschichte, wird anhand von den in Archiven vorhandenen Prozessunterlagen, Skizzen und Briefen den Verhandlungsverlauf und die Verurteilung den Besuchern nahebringen. Die gesamte Prozessakte sowie ein Briefwechsel mit dem damaligen Ebinger Amtmann wegen eines Prozessbeteiligten ist sowohl im Original als auch in einer Kopie vollständig erhalten.

Fast jeder alteingesessene Straßberger weiß vom Prozess gegen Katharina Geiger, und offensichtlich ist das Verfahren gegen die "Hexenkätter" von 1743 im kollektiven Gedächtnis der Dorfgemeinde bis heute haften geblieben.

Das schreckliche Ereignis vor 275 Jahren lässt erkennen, wozu Menschen fähig sind, wenn Hass, Neid, Intoleranz und Engstirnigkeit die Menschlichkeit verdrängen.