Muskelkraft, Ausdauer und Geschicklichkeit waren gefragt bei der Feuerwehr-Olympiade in Straßberg. Am Ende der schweißtreibenden Wettbewerbe hatten die Feuerwehrleute aus Oberschmeien die Nase vorne. Fotos: Grimm Foto: Schwarzwälder Bote

Verzwickte Aufgaben sind bei der Olympiade zu lösen / Oberschmeien siegt schweißgebadet

Straßberg. Es ist richtig rund gegangen in Straßberg: Bei schönstem Hohenzollernwetter hat die Feuerwehr mit Kommandant Rainer Bantle befreundete Wehren aus der Nachbarschaft zu einem spielerischen, aber schweißtreibenden Wettbewerb eingeladen.

Bei der Feuerwehr-Olympiade schlugen beide Mannschaften der Feuerwehr Oberschmeien die mit vier Mannschaften angetretenen Floriansjünger der Bundeswehr-Feuerwehr. Groß war die Freude bei den Oberschmeiern, die den ersten und zweiten Platz für sich gewannen, was um so mehr wiegt, weil die Ehrenamtlichen über die Berufsfeuerwehrleute siegten. Da machte es auch nichts, dass die teilnehmenden Soldaten noch in der Ausbildung stecken, denn sie hatten das Plus, junge sportliche Männer in ihren Reihen zu haben. So schmeckte den Jungs aus Oberschmeien das Bierchen im Festzelt um so mehr, zumal manche von ihnen nicht mehr ganz so jung sind.

Vor Beginn des Wettkampfs hatte Abteilungskommandant Daniel Nagraszus, ein schwäbischer Muttersprachler, die Teilnehmer über den Parcours geführt und ihnen die anstehenden Aufgaben erläutert. Das führte zu humorigem Protest aus den Reihen der Soldaten: "Können Sie das bitte noch einmal in Hochdeutsch sagen?", meinte einer und löste damit Heiterkeit bei den Umstehenden aus. Der Abteilungskommandant kam dieser Bitte schmunzelnd nach und bewies, dass er sich auch Zugereisten verständlich machen kann.

Die Aufgaben erwiesen sich zum Teil als sehr verzwickt. So sollte beispielsweise aus Plastikrohrteilen eine Leitung gesteckt werden, durch die mittels Eimer Wasser in eine Tonne geleitet werden sollte. Die Schwierigkeit dabei: Es durften keine geraden Teile aneinander gesteckt werden, – stets musste eine Krümmung dazwischen sein. Und da Wasser nicht bergauf fließt, musste die Rohrleitung in Höhe der Tonne gehalten werden, in der das Nass aufgefangen und die Menge gemessen werden sollte. Das war eine sehr feuchte Angelegenheit, was bei Feuerwehrleuten aber nichts Besonderes ist. Aufwendig war auch die Fahrradspritze. Das Treten des feststehenden Rades diente einer Pumpe als Antrieb, die das Wasser aus einem Bottich in eine am Lenker befestigte Schlauchleitung förderte.

Der "Radfahrer" musste nun unter gleichzeitigem Treten den Lenker und damit die Schlauchspitze so halten, dass der Strahl in die Öffnung eines Holzhäuschens traf. Damit nicht genug: Im Innern des Häuschens hing ein Eimer an einer Waage, die Sirene und Blaulicht auslöste, sobald der Eimer ein bestimmtes Gewicht erreicht und der Wiegearm sich in die Horizontale bewegt hatte.

Um immer genügend Wasser im Bottich zu haben, mussten die Mannschaftskameraden diesen stetig auffüllen, wobei sie nur die Helme benutzen durften. Die Kameraden durften den "Radler" ablösen, wenn der nicht mehr konnte, denn das Ganze nahm zum Teil beträchtliche Zeit in Anspruch.

Dazu kam der Sonnenschein und der dicke, überwiegend schwarze Feuerwehranzug, der die Transpiration zusätzlich förderte. Darauf angesprochen sagte einer mit breitem Lächeln: "Nicht so schlimm – Feuer ist heißer."

Die anderen Aufgaben waren weniger komplex: Ein Feuerwehrauto musste mit Muskelkraft gezogen, ein etwa acht Kilogramm schwerer Saugschlauch möglichst weit geworfen, ein Strohrundballen über einen kleinen Parcours gerollt und Tennisbälle mittels einer Kübelspritze von Pylonen geholt werden. Gaudi hatten jedenfalls alle: Zuschauer und Teilnehmer. Und am Abend gab es dann noch im Festzelt Party mit der Band "Vollgas XXL".