Ganz nah wollen die Fans bei den "Höhnern" sein, die ihnen auch eine tolle Show bieten. Foto: Engelhardt

Wasenfest: Begeisterung pur beim Open Air mit Hillu’s Herzdropfa und den "Höhnern" / Heinz Koch ist einfach "überwältigt"

Es hat nicht geregnet wie bei vielen Veranstaltungen in den vergangenen Jahren zuvor, das Publikum war begeistert von schwäbischer Comedy und rheinischen Frohnaturen – das Wasenfest am Freitag unter freiem Himmel wurde zu einem großen Erfolg.

Weilen u. d. R. Schon lange vor Veranstaltungsbeginn strömen die Besucher zur Wasenstube und sichern sich die besten Plätze vor der großen Bühne. Bald sind auch die hinteren Bänke besetzt. Und immer noch ist der Andrang an den 3-G-Kontrollpunkten groß. Das kann Veranstalter Heinz Koch einfach nicht glauben: "Wir sind überwältigt. Wir werden überrollt", kommentiert er das Geschehen. Um möglichst allen Gästen einen Sitzplatz bieten zu können, lässt er noch weitere Garnituren und Stühle heranbringen.

Weil er deshalb im Stress ist, übernimmt Bäuerin Lena – die weibliche Hälfte von Hillu’s Herzdropfa – die Begrüßung. Burschikos steht sie auf der Bühne und kann beim Blick ins Rund auch nur festhalten: "So einen Haufen Leut’!" – um dann gleich ihre schwäbische Mentalität zu erkennen zu geben: "Was so viele Leut schaffen könnten?!" Sie sorgt für viele Lacher, als sie von ihrem 40 Jahren Bulldog erzählt, der jetzt aber "scho hee ist", und hält ein Lenkrad in die Höhe, das von einem Unfall übrig geblieben ist.

Inzwischen hat Gastgeber Heinz Koch alles geregelt, Lena übergibt ihm das Mikrofon. "Ich habe schon viele Open Airs erlebt, aber so etwas noch nicht. Wir sind ausverkauft, zum ersten Mal." Ihm versagt die Stimme, aber nur kurz – er stimmt bekannte Lieder an und mischt sich unters Publikum, das begeistert mitgeht. Von der Bühne aus macht der singende Wasenwirt eine Stimmungsprobe, zu der sich die Besucher nicht zweimal bitten lassen. "Rote Lippen soll man küssen", "Rosamunde", "Memories of Heidelberg" – bei diesen Gassenhauern geben die Gäste einen großen Chor ab.

Nach einem Blasmusikmedley macht Koch wieder die Bühne frei für das Duo Hillu’s Herzdropfa. Lena und Maddeis alias Hillu Stoll und Franz Auber agieren in Feuerwehruniformen und erzählen von ihren Problemen oder ziehen über Bekannte her, obwohl sie im Einsatz sind und eigentlich "keine Zeit zum Schwätzen hend", wie Maddeis immer wieder erwähnt. Er ist es auch, der in dem Sketch "Der Herr im Haus bin ich" großspurig schildert, wie er die an sich schon kleine Lena noch kleiner machen will, bis diese mit verschränkten Armen und bösem Blick hinter ihm steht und er fluchtartig die Bühne verlässt.

Nach weiteren "Geschichten vom Ländle" entlässt das Publikum das Comedy-Paar mit viel Beifall, der nach einer Pause wieder aufbrandet, als Heinz Koch den Höhepunkt des Abends ankündigt: den Auftritt der "Höhner". Kaum sind sie auf der Bühne, strömen die Fans nach vorne, um den Musikern der Kölner Kultband möglichst nahe zu sein. Mit ihren Liedern bringen sie die Gäste nicht nur zum Tanzen, sondern auch zum Klatschen und rhythmischen Schwenken der Arme (wir haben berichtet).

Nach so viel Begeisterung den ganzen Abend über fasst Heinz Koch zusammen: "Für Weilen ist das das Highlight!" Doch trotz aller Euphorie vergisst er nicht, den vielen Helfern und den Sponsoren zu danken, ohne die die Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre, betont er. Und er vergisst auch nicht, wofür er auch bekannt ist: Geld zu sammeln für krebskranke Kinder – und lässt zwei Sparschweine durch die Reihen gehen.