Südwest-Kommunen erhöhen die Steuern eher selten. Foto: dpa

Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young haben baden-württembergische Kommunen in der Vergangenheit vergleichsweise selten die Steuern erhöht.
 

Stuttgart - Angesichts knapper Kassen haben viele deutsche Kommunen in den vergangenen Jahren die Steuern angehoben. Baden-Württemberg steht im bundesweiten Vergleich aber gut da: Während zwischen Anfang 2010 und Mitte 2014 die Hälfte aller deutschen Städte und Gemeinden mindestens einmal die Gewerbesteuer erhöhte, war es im Südwesten nur knapp ein Viertel (24 Prozent), wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Die Grundsteuer B, die Haus- und Wohnungseigentümer zahlen müssen, hoben in dieser Zeit bundesweit 58 Prozent der Kommunen an. In Baden-Württemberg waren es 36 Prozent.

„Die Kommunen, denen es wirtschaftlich gut geht, die drehen nicht so stark an der Steuerschraube“, sagte ein EY-Sprecher. Auf breiter Front stiegen die Steuern der Studie zufolge vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen: Dort erhöhten in dem Vergleichszeitraum mehr als neun von zehn Kommunen mindestens einmal die Grundsteuer B. Die Gewerbesteuer wurde demnach vor allem von Kommunen in Thüringen (90 Prozent) und Rheinland-Pfalz (80 Prozent) erhöht. Anders in Bayern: Dort hob nicht einmal jede fünfte Kommune seit Anfang 2010 die Gewerbe- beziehungsweise die Grundsteuer B an.