Gesundheit: Erstes Sigmaringer Krebssymposium lockt jede Menge Besucher an / Fachleute referieren

Positive Resonanz hat das erste Sigmaringer Krebssymposium gefunden – sowohl beim Publikum als auch bei den Referenten.

Sigmaringen (srg). Landrätin Stefanie Bürkle, die nach Roland Hauser mit ihrem Grußwort die Veranstaltung offiziell eröffnete, zeigte sich hoch erfreut, dass es die Veranstalter, die Psychosoziale Krebsberatungsstelle Sigmaringen, der Onkologische Schwerpunkt am SRH-Krankenhaus Sigmaringen, die Selbsthilfegruppen Menschen nach Krebs und die Angelo-Stiftung, geschafft haben, gefragte Fachleute in den Landkreis zu holen. Zudem hob sie die Fachkompetenz der SRH-Kliniken Landkreis Sigmaringen mit ihren 19 Fachabteilungen und den zertifizierten Zentren Brust, Darm, Prostata und Onkologisches Zentrum hervor, die ebenso wie die Anerkennung als Onkologischer Schwerpunkt des Landes für ein Klinikum der Grund- und Regelversorgung außergewöhnlich seien.

Bürgermeister Thomas Schärer bezeichnete das Symposium als besondere Auszeichnung für die Stadt, denn solche Veranstaltungen würden sonst nur an den medizinischen Zentren großer Städte stattfinden. Der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Tübingen, Professor Michael Bamberg, betonte, dass ein solcher medizinischer Informationstag ein weiterer Baustein in der wohnortnahen Versorgung sei.

Die Veranstaltung wurde von Evi Clus angeregt, Leiterin der Selbsthilfegruppen Gammertingen und Stetten, Initiatorin der Angelo-Stiftung und treibende Kraft in der Umsetzung der Sigmaringer Krebsberatungsstelle.

Die hochkarätigen Referenten aus Tübingen (Professor Arnulf Stenzel, Urologie, Professor Michael Bamberg, Christian Gall, Martin Wickert), Sigmaringen (Professor Georg von Boyen, Medizinische Klinik, Hubert Hug, Chefarzt Chirurgie, Gabriele Käfer, Leitende Ärztin Onkologie, Zoltan Varga, Chefarzt Urologie), Ulm (Professor Jens Huober, Gynäkologie), Dresden (Mario Marx, Chefarzt am Elblandklinikum Brustzentrum Radebeul) und Friedrichshafen (Professor Frank Meyer) informierten das Publikum über den neuesten Stand der Krebstherapien. Sie gaben spannende Einblicke in verschiedene Tumorarten, zum Stand der Forschung auf dem jeweiligen Gebiet und der aktuellen Behandlung.

Packende Referate beispielsweise über neue Methoden der Brustkrebsbehandlung oder neuen Möglichkeiten des Brustwiederaufbaus faszinierten nicht nur die Frauen im Auditorium. Auch dem Prostatakrebs war ein aufschlussreiches Referat gewidmet.

Beim Darmkrebs kommt es auf die Absprache an

Hubert Hug zeigte die Entwicklung der Darmkrebstherapie auf. Er stellte dar, dass heute die Abfolge der Therapieschritte eines an Darmkrebs erkrankten Patienten von den Fachleuten gemeinsam bereits bei Erstdiagnose und im Verlauf individuell geplant wird, um bestmöglichste Ergebnisse zu erreichen.

Mit dem Bauchspeicheldrüsenkrebs präsentierte Professor Georg von Boyen einen zwar seltenen, dafür aber bösartigen Krebs, der schlecht bis gar nicht auf Chemotherapeutika anspricht. Ein weiteres umfangreiches Gebiet und dessen Besonderheiten stellte Gabriele Käfer mit den Malignen Lymphomen vor.

Den Abschluss des Symposiums bildete ein Expertenforum, in dessen Rahmen die Fragen aus dem Publikum beantwortet wurden. Von dem Angebot, direkt Fragen zu stellen, wurde rege Gebrauch gemacht.

Zwischen den Vorträgen und in den Pausen gab es Abwechslung in Form von Auftritten des Gospelchors Living Voices unter der Leitung von Anton Roggenstein, einer Wäsche- und Bademodenschau für Krebspatientinnen, sowie eine Vielzahl von Informationsständen unterschiedlichster Anbieter. Eine gut bestückte Tombola ohne Nieten sorgte für Freude bei den Loskäufern.

Die Vorstandsmitglieder des Vereins "Psychosoziale Krebsberatung Sigmaringen" , Willi Römpp und Markus Ehm, sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Unterstützt wurden sie hierbei von den Mitgliedern des "Lady Circle".