Mitarbeiter der Straßenmeistereien bringen die Schutzkleidung an ihr Ziel.Foto: Kolbeck Foto: Schwarzwälder Bote

Schutzausrüstung: Beschaffer des Landratsamts Sigmaringen müssen auf der Hut sein

Sigmaringen. Auch im Kreis Sigmaringen schwinden die Vorräte an Schutzausrüstung; akute Engpässe bestehen laut Kreisverwaltung aktuell aber noch nicht.

Landratsamt, Kliniken und DRK helfen sich bei der Beschaffung gegenseitig aus. Bernhard Obert, der für den Katastrophenschutz zuständige Bau- und Umweltdezernat im Landratsamt, und sein Team sind derzeit fast ausschließlich damit beschäftigt, auf einem schwierigen Markt Masken, Schutzkittel, Brillen, Handschuhe und anderes mehr aufzuspüren, zu beschaffen und zu verteilen. Zwar gilt grundsätzlich, dass sich jede Einrichtung selbst ausstattet, aber aufgrund der Warenknappheit springt jetzt der Kreis ein – "nicht als Großhändler", betont Obert, "sondern in Erfüllung der hoheitlichen Aufgabe der Gefahrenabwehr. Wir aktivieren unsere Kontakte, durchforsten den weltweiten Markt und holen tagtäglich Angebote ein." In der vergangenen Woche hat Obert 1000 FFP2-Masken, 13 000 MNS-Masken und 11 000 Handschuhe vom Land erhalten und an Kliniken und Pflegeheime, weitergegeben. Am Mittwoch trafen weitere 4500 FFP2-Masken, 22 000 MNS-Masken und 650 Handschuhpaare ein. Sie werden durch Mitarbeiter der Straßenmeistereien zu den zu versorgenden Stellen gebracht, zu denen mittlerweile auch ambulante Pflegedienste und Behinderteneinrichtungen gehören. Ist diese Lieferung verteilt, dann, so das Landratsamt, sind die Kliniken, Pflegeheime und Pflegedienste erst einmal versorgt.

Mittlerweile hat der Landkreis Sigmaringen für über 300 000 Euro Schutzausrüstungen gekauft oder bestellt. An die niedergelassenen Ärzte hat das Gesundheitsamt Anfang März mehrere tausend Schutzmasken und Schutzkittel ausgegeben, weil Not am Mann war; mittlerweile werden die Praxen wieder primär durch die Kassenärztliche Vereinigung versorgt. Bei der Beschaffung setzt Obert auf mehrere Kanäle, um nicht von einzelnen Lieferungen abhängig zu sein – sie könnten an der Grenze gestoppt werden; Händler könnten sich als unzuverlässig erweisen. Obert weiß von windigen Angeboten aus aller Welt zu berichten: "Es werden horrende Preise verlangt, Lieferzusagen nicht eingehalten, gefälschte Ware angeboten und Vorkasse von bis zu 100 Prozent verlangt – ohne jede Sicherheit. Umso dankbarer sind wir für Hinweise auf zuverlässige Anbieter."