Das Bahnhofsgebäude in Storzingen soll außen und innen saniert werden. Das allerdings wird nicht gerade billig. Foto: Grimm

Bahnhof Storzingen: Fassade und das Dach sind zu sanieren. Architekt möchte Originalzustand herstellen.

Stetten am kalten Markt - Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den vorliegenden Plänen zur Fassadengestaltung des Bahnhofsgebäudes in Storzingen zugestimmt und die Verwaltung beauftragt, die Ausschreibungen zu veranlassen.

Im Zuge der Fassadensanierung am Bahnhof Storzingen, für die im Haushalt 2016 eine Summe von 230.000 Euro eingestellt ist, wird gleichzeitig auch das Dach in Angriff genommen. Die Dachsanierung, die mit rund 50.500 Euro zu Buche schlägt, hätte zwar schon im vergangenen Herbst erfolgen sollen, musste aber wetterbedingt auf das Frühjahr verschoben werden. "Das hat zur positiven Folge, dass wir das Gerüst für beide Bauabschnitte verwenden können", sagte Bürgermeister Maik Lehn im Gemeinderat. Die Maßnahmen schließen die Erneuerung der Holzfassade im Obergeschoss sowie im Dachgeschoss ein.

Der Architekt und ehemalige Ortsvorsteher Storzingens, Hans Riester, hatte zur Sanierung des maroden, aber unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes exakte Pläne erarbeitet und sie erstmals bei der Sitzung des Ortschaftsrats Storzingen vorgestellt. Mit Hilfe eines Lageplans aus dem Jahr 1870 und historischer Fotos ist es dem Planer gelungen, den Originalzustand des Bauwerks bis hin zur genauen Einteilung von Gauben, Türen und Fenstern zu rekonstruieren. Markus Spende vom Hoch- und Tiefbauamt stellte die Pläne vor. Sie zeigen unter anderem reichhaltige hölzerne Verzierungen an der Giebelspitze, an den Gängen, Schleierbretter unterhalb der Giebel, Zierbretter an der Traufe und unter den Dachrinnen. Auch die Fenster sollen nach Plänen Riesters hergestellt und verziert werden. Jedoch müssten die Details noch mit dem Denkmalamt abgeklärt werden, so Spende.

Neben dieser Behörde wolle auch die Bahn bei der Gestaltung und Nutzung des Gebäudes mitreden, berichtete Hauptamtsleiter Ermilio Verrengia. Denn das am Bahnhofsgebäude angebrachte Vordach, das den Bahnsteig eins überragt, gehört ebenso wie der Bahnsteig und die Gleisanlagen der Bahn. Klaus-Dieter Halder befand: "Die Bahn sollte uns nicht im Weg stehen, denn immerhin richten wir deren über Jahre verkommenes und verkorkstes Gebäude wieder her."

Das Projekt liegt manchem Rat schwer im Magen. Florian Dreher glaubt nicht, dass die eingeplanten Mittel reichen werden. Auch Adrian Schiefer befand, dass "uns die Kosten nicht davon galoppieren dürfen". Noch stehe nicht fest, wie die Nutzung des Gebäudes letztlich aussehen solle, von der die noch ausstehende Innensanierung abhänge. Und überhaupt: Wie sehe es mit der nicht vorhandenen Heizung aus? Inwieweit muss energetisch saniert werden?

Einige Räte scheinen insgeheim zu befürchten, dass das Projekt ein Fass ohne Boden werden wird. "Jedenfalls", so Schiefer, "hatten wir seinerzeit entschieden, den Bahnhof zu kaufen – jetzt müssen wir da durch".