Pfarrer Olaf Winter segnet in der Aussendungsfeier Weihrauch, Kreide sowie die Segensaufkleber. Foto: Gauggel

Ohne Schnelltest geht gar nichts: Vor Segnung und Aussendung durch Pfarrer Olaf Winter haben alle Sternsinger um Organisatorin Sabrina Otto sichergestellt, dass sie kein unerwünschtes Mitbringsel mit sich tragen.

Winterlingen-Harthausen - Die Utensilien sind dieselben wie früher, vor der Coronavirus-Pandemie: Weihrauch und Kreide haben die Sternsinger dabei, wenn sie rund um den Dreikönigstag von Haus zu Haus ziehen, um den Segen zu bringen. Der Segnung und Aussendung durch Pfarrer Olaf Winter ist diesmal jedoch noch eine andere "Zeremonie" voraus gegangen: Alle Teilnehmer der Sternsingeraktion, die Sabrina Otto organisiert hat, haben sich einem Covid-19-Schnelltest unterzogen.

Das Rote Kreuz hilft unbürokratisch

Das Rote Kreuz, Ortsverein Harthausen, unter der Leitung von Irene Weßner war den Weisen aus dem Morgenland behilflich und hat eine kleine Teststation im ehemaligen Pfarrhaus eingerichtet. Nebenan, in der Pfarrkirche St. Mauritius, segnete Pfarrer Olaf Winter in einer kurzen Andacht den Weihrauch, die Kreide sowie – auch das ist der Pandemie geschuldet – die Aufkleber mit dem Segensspruch für das neue Jahr 2022. Immerhin 28 Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und 14 Jahren sind diesmal dabei und bringen den traditionellen Segen der Heiligen Drei Könige in die Häuser.

Aufgeteilt in sieben Gruppen ziehen sie, in farbenprächtige Gewänder gehüllt, mit ihrem Stern durch die Straßen des Ortes und übergeben – coronabedingt schon vor den Häusern – mit dem gebotenen Abstand die gesegneten Aufkleber mit der Aufschrift 20*C+M+B*22. Sie steht für die lateinischen Worte "Christus mansionem benedicat", "Christus segne dieses Haus".

Aufkleber statt Kreideschrift

Was die Sternsinger üblicherweise mit Kreide auf die Türrahmen schreiben, steht nun also auf Aufklebern, welche die Bewohner über den Eingangstüren anbringen, sodass die Sternsinger die Häuser oder Wohnungen nicht betreten müssen. Die Freude der Besuchten über das Kommen der Könige ist freilich so groß wie immer, und so kommen sie gerne der Bitte der Sternsinger um eine Spende nach.

Die gesammelten Gelder werden in der Seelsorgeeinheit Straßberg-Veringen, zu der auch die katholische Pfarrei St. Mauritius in Harthausen gehört, seit etlichen Jahren für Projekte in El Salvador in Mittelamerika verwendet.

Der Entwicklungshelfer kommt aus Veringenstadt

Dort, in Segundo Montes, betreut Rudi Reitinger aus dem benachbarten Veringenstadt schon seit 30 Jahren als Entwicklungshelfer verschiedene Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche. Gerade für arme Familien, die sich eine qualifizierte schulische Bildung für ihre Kinder nicht leisten können, ist die Unterstützung aus der Heimat eine unverzichtbare Hilfe. In seinem Weihnachtsbrief beschreibt Rudi Reitinger die aktuelle Situaton in El Salvador, die sich infolge der Pandemie noch dramatisch verschlechtert hat. Er freut sich daher umso mehr über die Spendentreue der Pfarreien der Seelsorgeeinheit.