Künftig gehen in der Steinfabrik in Dormettingen nur in wenigen Wochen in Jahr die Lichter aus. Foto: Schweizer

Nach der Intervention durch das Landratsamt revidiert der Dormettinger Gemeinderat seinen Beschluss.

Wieder einmal war die Steinfabrik Thema im Gemeinderat. Es ging dabei nicht um die bauliche Entwicklung, sondern, wie schon im Oktober vergangenen Jahres, um die Lärmemissionen. Dieses Mal wurde aber der so genannten „immissionsschutzrechtlichen Änderungsgenehmigung“ zugestimmt. „Auch wenn es wehtut“, wie Bürgermeister Anton Müller betonte.

Die Steinfabrik plant die Einführung eines Drei-Schicht-Betriebs. An 276 Tagen im Jahr will sie fast ohne Pause produzieren: 26 Wochen, montags bis freitags rund um die Uhr und samstags von 0 bis 14 Uhr, sowie 24 Wochen montags bis donnerstags rund um die Uhr und freitags von 0 bis 22 Uhr.

„Enge Gemengenlage“

„Wir befinden uns in einer engen Gemengelage“, bedauerte Müller, als erstmals über die Pläne der Firma beraten wurde. Historisch bedingt seien die Abstände zwischen Wohnbebauung und Industrie äußerst gering. Einige Anwohner hätten darauf hingewiesen, dass neben den Schallemissionen in den Abendstunden auch Körperschallübertragungen zu spüren seien.

Unter den zulässigen Grenzwerten

Die Steinfabrik habe daraufhin in zwei Häusern Messungen durchführen lassen. Hierbei sei festgestellt worden, dass eine Körperschallübertragung stattfinde, die Werte aber deutlich unter den zulässigen Grenzwerten lägen.

Mit Rücksicht auf die Nachbarn beschloss der Gemeinderat aber trotzdem, dem Drei-Schicht-Betrieb das gemeindliche Einvernehmen nicht zu erteilen. Zwischenzeitlich liegt ein Schreiben des Landratsamts vor. Darin heißt es: „Die Versagung erfolgte widerrechtlich.“ Die Steinfabrik befinde sich in einem Industriegebiet, zitierte der Bürgermeister aus dem Brief, „und alle zulässigen Emissionen werden deutlich eingehalten“.

Müller: Die Vorschriften einhalten

Der Gemeinderat sah keinen weiteren Diskussionsbedarf und votierte einstimmig für die Änderungsgenehmigung. Der Bürgermeister versprach aber: „Wir achten darauf, dass die Vorschriften eingehalten werden.“

Die Steinfabrik gehört zur Firma KBH Baustoffwerke Gebhart und Söhne, die ihren Sitz in Lachen bei Memmingen hat. Das Unternehmen wurde Ende der 1950er-Jahre gegründet.