Matthias Hölle vom Steinefurthof in Geislingen-Binsdorf erklärt vor der Kamera, woher jedes Jahr die vielen Ostereier kommen. Foto: Merk

Wenn sich in den Supermarkt-Regalen bunte, hart gekochte Eier stapeln, steht Ostern wieder vor der Tür. Doch woher kommen eigentlich so plötzlich die vielen Ostereier?

Es gibt sie in grün, gelb, blau, orange, pink und lila: die gefärbten Ostereier, die man pünktlich zum Osterfest jedes Jahr in Lebensmittelgeschäften oder Hofläden kaufen kann. Doch wieso gibt es plötzlich so viele davon? Legen die Hühner in dieser Zeit mehr Eier?

„Nein“, beantwortet Matthias Hölle vom Steinefurthof in Geislingen-Binsdorf diese Frage. Er bestätigt aber, dass zu dieser Jahreszeit tatsächlich mehr Eier benötigt werden: „Etwa 30 Prozent“, schätzt er.

Alle Hühner-Plätze müssen belegt sein

Aber woher kommen diese 30 Prozent so plötzlich? Hölle erklärt, dass die Produktion zwischen Oktober und Ostern voll sein muss. Das bedeutet, dass alle Hühner-Plätze im Stall in dieser Zeitspanne belegt sind. „Zu dieser Jahreszeit ist die Nachfrage nach Eiern immer höher“, weiß er. Ab Herbst und vor allem über die Weihnachtszeit backen die Menschen mehr. Und im Frühjahr steht das Osterfest an.

Wenn das Osterfest naht, wollen viele Menschen bunte Ostereier essen. Foto: Pflumm

Nach Ostern sei der Eierverbrauch rückläufig, so Hölle. „Dann ernähren sich die Menschen einfach anders.“ Deshalb werde die Produktion wieder um etwa 20 Prozent heruntergefahren. Im Klartext bedeutet das, dass einige Hühner dann geschlachtet werden.

Männliche Küken werden aufgezogen

Hühner leben etwa 80 Lebenswochen, das entspricht 20 Monaten, erklärt Hölle. Mit etwa fünf Monaten beginnen die Hennen mit dem Eierlegen. Insgesamt würden die Tiere etwa 15 Monate bei ihm auf dem Steinefurthof leben, bevor sie geschlachtet werden. Auch die männlichen Küken werden dort aufgezogen.

Die Hühner leben in großen Ställen und haben auch einen Freilauf. Foto: Pflumm

Pro Jahr legt ein Huhn etwa 300 Eier. Das passiert in einem der sechs großen Ställe, die zum Steinefurthof gehören. Über die sogenannte „Eierstraße“, eine Art Fließband, werden die gelegten Eier automatisch aus dem Stall über eine Brücke, die über eine Straße in das nächste Gebäude führt, transportiert. Dort laufen die Eier ein und werden in einer ersten Station poliert.

Hier rollen die frisch gelegten Eier zur Kontrolle. Foto: Pflumm

Eier werden in regionaler Färberei gefärbt

Nachdem sie dann erstmal zwischengelagert wurden, werden sie nach Farbe, Größe und Gewicht sortiert und anschließend verpackt.

Die Eier werden nach Größe und Gewicht sortiert und dann verpackt. Foto: Pflumm

Gekocht und gefärbt werden alle Ostereier von den Baden-Württembergischen Eierhöfen in einer regionalen Färberei in Aulendorf. Anschließend werden die gefärbten Eier wieder zu den jeweiligen Höfen zurückgebracht und von dort aus verkauft oder in die Supermärkte transportiert.

Übrigens: Wenn das Eiweiß bei einem geschälten Osterei von der Farbe der Schale verfärbt ist, ist das nicht schlimm. Bei der Farbe handelt es sich nämlich um Lebensmittelfarbe, die nicht giftig ist, verspricht Hölle.