Inspiration für die Baumaßnahme gibt es aus der Natur, wie zum Beispiel dieses Kiesbett, das der Neckar selbst formte. Foto: Schwarzwälder Bote

Verbesserung der Gewässerstruktur bei Börstingen gestartet / Naturerlebnispfad wird angelegt

Der Landesbetrieb Gewässer des Regierungspräsidiums Tübingen gab diese Woche den Startschuss für die Verbesserung der Gewässerstruktur des Neckars bei Börstingen. Im Zuge dessen soll auch ein Naturerlebnispfad angelegt werden.

Star zach. "Momentan wird die Baustraße angelegt. Die soll nach den Bauarbeiten dann zum Naturerlebnispfad werden", erläutert Sebastian Krieg, der Leiter des Projekts vom Regierungspräsidium Tübingen. Er erklärt weiter: "Wenn es gut läuft, dann sind wir kommende Woche bereits mit der Baustraße fertig."

Ab Montag, 24. September, sollen dann die Arbeiten im Gewässer beginnen, die dann voraussichtlich drei Wochen dauern werden, sollten das Wetter und die Wasserstände mitspielen. Konkret sollen dabei Rückzugsorte für Tiere (vor allem Fische), Strömungsführer aus Stein oder Holz sowie Inselstrukturen aus Wurzelstämmen und Stein geschaffen werden. "Wir schauen uns an, was die Natur, also hier der Neckar, selbst gemacht hat und machen das dann nach." Die geplanten Strukturen sollen dann für Verwirbelungen im Wasser sorgen, was wiederum beispielsweise in Hitzeperioden wie beispielsweise in diesem Jahr hilfreich sein kann.

Praktisch auf der gesamten Strecke des Flusses sei in der Vergangenheit zu viel eingegriffen worden, deshalb sei es unmöglich, den natürlichen Zustand wieder herzustellen: "Der Neckar kann nicht fließen wie er will. Durch die Maßnahmen, die wir jetzt umsetzen, soll wieder mehr Varianz geschaffen werden", sagt Krieg. Dabei werden Strukturen oftmals lediglich initiiert, die sich dann entwickeln sollen. Der Fluss erhält dadurch sozusagen die Chance, alles so zu gestalten, wie er es möchte, führt der Projektleiter weiter aus.

Außerhalb des Wassers wird ebenfalls einiges passieren. Es soll nach der Maßnahme mehr Bäume und Blumen geben als aktuell, ein Feuchtlebensgebiet mit auwaldtypischer Vegetation soll entstehen und durch den Naturerlebnispfad soll eine Möglichkeit für Naherholung und Naturerkundung geboten werden. Gehölze sollen soweit es geht erhalten bleiben, während das Gewässer ökologisch aufgewertet und Lebensraum für Tiere und Pflanzen im und am Neckar geschaffen werden: "Ich bin überzeugt, dass die Leute, wenn wir fertig sind, sagen werden, dass es schöner ist als vorher", meint Krieg.