Narrenverein "Sägbock" feiert 20-jähriges Bestehen mit 39 befreundeten Zünften / 2000 Hästräger beim Umzug vertreten

Von Ambros Bieger Starzach-Börstingen. Drei Tage lang feierte der Narrenverein "Sägbock" sein 20-jähriges Bestehen. Höhepunkt war am Samstag der 70-minütige Umzug durch Sägbockhausen mit 39 befreundeten Zünften, die rund 2000 Hästrager auf die Beine stellen.Schwungvoll begann der erste Festtag im Zelt beim Dorfstüble. Vorsitzender Michael Vollstädt, der nunmehr seit 2000 die Narren mit 67 aktiven Schwendelsteinhexen, 13 Sägböcken und 82 passiven Mitgliedern und dazu zwei erfrischenden Showtanzgruppen fest im Griff hat, erinnerte an die Gründung im "Lamm", die eigentlich auf Initiative des damaligen Frauenkreises ins Leben gerufen wurde.

"Der Narrenfahrplan ist genau wie die Mitgliederzahl im Laufe der Zeit immer größer und die Aktivitäten das Jahr über größer geworden". Das Zehnjährige sei schon ein voller Erfolg gewesen, es werde aber vom 20-Jährigen noch übertroffen – er sollte Recht behalten. Der Showtanzabend hielt, was er versprach: Närrisch-akrobatische Darbietungen aller Gruppen begeisterten alle in der Halle.

Der dritte Festtag begann mit dem Zunftmeisterempfang mit rund 60 geladenen Narren und Gästen. Für Bürgermeister Thomas Noé ist der Narrenverein "ein wichtiger Teil unseres kulturellen und gesellschaftlichen Lebens und eine vorzügliche Bereicherung der Gemeinde, auf die wir stolz sein dürfen".

Ein Umzugder Superlative

Drei Böllerschüsse dröhnten am Samstag durch das friedliche Neckartal, als sich ein "Umzug der Superlative – so in Börstingen noch nie gesehen!" vom wasserreichen Neckar auf die insgesamt 1,5 Kilometer lange Strecke zur Narrhalla am Fuße der Weitenburg in Gang setzte. Vorstand Michael Vollstädt und seiner Co-Moderatorin, die Oberhexe Melanie Schilling, war die gute Laune angesichts der frühlingshaften Temperaturen und der mit närrischen Zuschauern gefüllten Straßen anzumerken. Auf der improvisierten Lkw-Tribüne am Dorfplatz durften sie den FDP-Kreisrat Max-Richard Freiherr von Rasssler und von der CDU Lisa Federle sowie den "Starzachkanzler" im Häs begrüßen.

Schlag auf Schlag wälzten sich die 39 Umzugsgruppen, angeführt von der Börstinger Musikkapelle, der die Starzacher Narren und der Kindergarten folgten, durch die enge Neckartalstraße. Gruselige Hexen, folkloristische Gruppen mit geschichtlichen Hintergründen, Moofanger, Krawallos, Zahltagverschlamperer, Bettschoner, Burgalai-Geister und Bären tummelten sich und machten mit ihren Schlachtrufen auf sich aufmerksam. Während sich die einen Hexen auf die Schuhbendel spezialisierten, trieben andere mit jungen Zuschauerinnen ihr Unwesen und ließen sie Karussell fahren.

Beim Jubiläumsabend war die Festhalle mit rund 750 Narren aus der Umgebung "gnadenlos überfüllt". Gut, dass er Verein die Festmeile mit einem Zelt vergrößert hatte. Jubel Trubel, Heiterkeit und ausgelassene Stimmung dominierten von Beginn an. Viele Gruppen stellten sich vor. "So toll war es noch nie bei uns, alles verlief gut", zog Michael Vollstädt zu später Stunde zufrieden Bilanz und lobte seine bewährte 100-köpfige Einsatzmannschaft, die wie immer gute Arbeit geleistet hatte.