Die isolierten Leitungen am Strommas. Foto: Schwind

Dank der Aufmerksamkeit des Ehepaars Wilhelm aus Mühlheim und dem schnellen Eingreifen von Hartmut Polet konnten vielleicht sogar die Storchenleben der Mühlheimer Störche Luna und Kilian gerettet werden.

Sulz-Mühlheim - Hartmut Polet war bei einem Storchenkontrollgang schockiert, als ihm das Ehepaar Wilhelm Fotos von den beiden Mühlheimer Störchen zeigte. Denn sie nutzten den Niederspannungs-Strommast als Aussichtsplattform.

Als gelernter Starkstromelektriker erkannte Polet sofort die Gefahr für die Störche. Bei der Berührung von zwei Stromleitungen oder Kontakt gegen Erde – dies kann beispielsweise beim Landeanflug der Fall sein – erleidet der Storch einen grauenvollen Tod oder zumindest schwere Verletzungen.

Stadtwerke reagieren schnell

Jedes Jahr sterben viele Jungstörche durch Stromschlag an Masten oder Hochspannungsleitungen. Nach Rücksprache mit dem Storchenbeauftragten Manfred Bartler und dem Experten vom Nabu-Bund Dieter Haas hat Hartmut Polet das Ordnungsamt und die Stadtwerke Sulz mit Bildern per E-Mail über die Gefahren informiert.

Dort wurden sofort Maßnahmen eingeleitet, bevor etwas passiert war. Die Verantwortlichen der Storchenfreunde und des Nabu waren laut eigenen Angaben erstaunt, wie schnell die Stadtwerke reagiert haben. Dieser Niederspannungsmast ist von der Firma jetzt für die Störche gut gesichert, urteilte Dieter Haas.

Seit Mitte 2011 gelten klare technische Vorgaben, um das Leben der Vögel zu schützen. Das verlangt Paragraf 53 des Bundesnaturschutzgesetzes von den Netzbetreibern. Dem zugrundelegend schreibt das Bundesnaturschutzgesetz nicht nur die Entschärfung kritischer bestehender Masten vor, sondern auch den vogelsicheren Neubau. Die relativ neuen Regeln werden jedoch nicht überall umgesetzt.