Letzte Beleuchtungstests beim Nachbau der alten Weihnachtskrippe der Sankt-Maria-Kirche in Schramberg Foto: Langenbacher

Die Krippenausstellung im Stadtmuseum ist ein Höhepunkt im Kulturkalender der Fünftälerstadt. Dieses Jahr wird an Weihnachten bei den Grafen von Bissingen und Nippenburg erinnert und der Nachbau der alten Krippe der Sankt-Maria-Kirche gezeigt.

Schramberg - 2013 hat das Stadtmuseum eine Dauerausstellung mit seiner Sammlung kunstvoller Weihnachtskrippen eröffnet, die seitdem immer vom ersten Advent bis Maria Lichtmess besichtigt werden kann. Darin sind mehrere Spitzenwerke zu sehen, die von einem 1994 gegründeten Arbeitskreis ehrenamtlich betreut werden. Zudem werden ergänzende Sonderausstellungen zur über 300-jährigen Tradition der Weihnachtskrippe in Schramberg gezeigt.

Weihnachten bei den Grafen

In der ersten Sonderausstellung "Weihnachten bei den Grafen von Bissingen und Nippenburg" zeigen zum ersten Mal Erinnerungen, Fotos und Objekte, wie die Adelsfamilie bis zum Verkauf des Schlosses an die Stadt im Jahr 1923 dieses Fest in ihrem Schloss begangen hat. Graf Franz von Bissingen und Nippenburg hat dazu wertvolle Leihgabe zur Verfügung gestellt – insbesondere das Altarbild "Maria mit Kind" des Kunstmalers Josef Fuchs (1806 bis 1880) aus der ehemaligen Schlosskapelle, in der sich heute die Dauerausstellung "Adelsherrschaft" des Stadtmuseums befindet.

Stilbildend für "Schramberger Schule"

In der zweiten Sonderausstellung "Die alte Weihnachtskrippe der St.-Maria-Kirche" wird erstmals der Nachbau eines "Meisterwerks der Krippenkunst" gezeigt, freut sich Stadtarchivar und -museumsleiter Carsten Kohlmann. Die große Kirchenkrippe von Theodor Gämmerler (1889 bis 1973) aus München und Alfred Hauser (1901 bis 1989) aus Schramberg von 1939/40 war die erste Kastenkrippe in Schramberg und wurde stilbildend für die "Schramberger Schule", die es zu großer Meisterschaft brachte. 1963 ging sie bei einer Renovation der Kirche unter. Der damals junge Krippenbauer Ulrich Scheller rettete 1972 beim Abbruch der alten Pfarrkirche aber einige Originalteile. Die Figuren befinden sich heute in einem von Scheller geschaffenen Krippentriptychon in der Kirche.

Regelmäßige Treffen

2020 entschlossen sich Walter Hartmann, Richard Marte, Ferdinand Moosmann und Thomas Rapp vom Arbeitskreis Krippen, das "Meisterwerk der Krippenkunst" in Kooperation mit dem Stadtmuseum nachzubauen – mit Rat und Tat unterstützt von Scheller, der die Originalteile als Dauerleihgabe zur Verfügung stellte. Im Sommer dieses Jahres trafen sich die Krippenbauer regelmäßig in ihrer Werkstatt und können nun voller Stolz das Ergebnis ihrer Arbeit zeigen.

Zu sehen ist auch die erste originalgetreu kopierte Figur, der heilige Josef, ein Meisterwerk des Holzschnitzers Herbert Haseidl in Oberammergau. Zur Beschaffung der noch fehlenden Figuren – insbesondere der Maria mit Kind – setzt das Stadtmuseum seine Spendenaktion fort und bittet die Bürger weiter um Unterstützung.

Info: Die Ausstellungen

Die beiden Ausstellungen werden am Freitag, 25. November 2022, 19.30 Uhr, von Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr im Stadtmuseum Schramberg eröffnet. Dazu ist die gesamte Bürgerschaft herzlich eingeladen. Weitere Informationen: www.stadtmuseum-schramberg.de