Die Festschrift "Schlaglichter der Rottweiler Geschichte" wird am Donnerstagabend vorgestellt. Oberbürgermeister Ralf Broß (Mitte) mit den vier Autoren (von links) Carsten Kohlmann, Augusta Hönle, Claudia Knubben und Bernhard Rüth, die Leseproben geben. Insgesamt sind an dem 300-seitigen Werk 40 Autoren beteiligt. Foto: Siegmeier

Stadtjubiläum: Festschrift zu 1250 Jahre Rottweil präsentiert / Besonderheiten auf mehr als 300 Seiten

Rottweil. Rottweil ist reich an Geschichte. Das ist bekannt. Und doch lässt die Festschrift "Schlaglichter der Rottweiler Geschichte", an der mehr als 40 Autoren über drei Jahre lang mitgewirkt haben, einmal mehr darüber staunen, mit welcher Vielfalt die älteste Stadt Baden-Württembergs über die Jahrhunderte bis heute aufwarten kann. Und schon der Titel macht dies deutlich: "Schlaglichter". Am Donnerstag wurde das Werk im Alten Gymnasium präsentiert.

Die gesamte Bandbreite abzudecken, wäre unmöglich gewesen, lässt Stadtarchivar Mathias Kunz wissen, der das Buch konzipiert hat und auch selbst als Autor beteiligt war. Deswegen habe man sich Schlaglichter, also die Besonderheiten, herrausgepickt. Auf mehr als 300 Seiten sind diese mit vielfältigen Fotos und Abbildungen dargestellt.

Die Lektüre kommt leicht daher, und macht nicht nur Spaß, sondern auch neugierig. "Ein Buch von Rottweilern für Rottweiler", wie Mathias Kunz betonte. Er bedankte sich bei den Autoren für deren Bereitschaft, an dem Großprojekt mitzuwirken.

Drei Jahre Arbeit stecken in dem schmucken Band, den Kunz als Ergänzung zur sechsbändigen Stadtgeschichte bezeichnet, die sein Amtsvorgänger Winfried Hecht seinerzeit herausgebracht hat. Oberbürgermeister Ralf Broß freute sich, am Donnerstag "einen Saal voller Autoren" begrüßen zu dürfen, die alle zum Gelingen der Schrift beigetragen und aufgezeigt hätten, dass sich Rottweil keinesfalls auf die Römerzeit reduzieren lasse.

Eine kleine Sensation

Dass Rottweil ausgerechnet in einer frühmittelalterlichen Heiligenvita erstmals erwähnt wurde, sei zudem eine Besonderheit, auch wenn die Quelle, sprich die Originalurkunde, leider nicht im Rottweiler Stadtarchiv beheimatet sei, sondern in der Stiftsbibliothek in St. Gallen, so der OB.

Bei der Jubiläumsausstellung, die am 13. November im Dominikanermuseum eröffnet wird, wird unter anderem diese Urkunde zu sehen sein. "Für Geschichtsinteressierte ist das eine kleine Sensation", betonte Kreisarchivar Berhard Rüth, der ebenfalls zum Kreis der Autoren zählt.

Das Buch ist übersichtlich in zwölf Kapitel gegliedert, in denen sich unter anderem Themen wie Stadtwerdung und Stadtentwicklung, Politik, Partnerschaften und Patenschaften, Fehden und Kriege, Wirtschaft und Industrie, Zünfte, Verbände und Vereine finden.

Kultur und Kunst und natürlich die Fasnet dürfen in diesem Reigen nicht fehlen. Die Kapitel sind in Einzelthemen untergliedert, die von den verschiedenen Autoren aufgearbeitet wurden. So macht es das, doch gewichtige Werk, leicht, sich einzelne Themen herauszupicken.

Bernhard Rüth, Carsten Kohlmann, Augusta Hönle und Claudia Knubben machten mit ihren Leseproben am Donnerstagabend nicht nur die Bandbreite der Themen offenbar, sondern luden zudem ein, in die Geschichte einzutauchen und sie neu zu entdecken: mit dem Buch, und ab dem 13. November auch mit der Jubiläumsausstellung, die sicher noch manches Schmankerl bereithält, was es so in Rottweil noch nie zu sehen gegeben hat und vermutlich auch nicht mehr so schnell zu sehen geben wird.n Das Buch "Schlaglichter der Rottweiler Geschichte", herausgegeben von der Stadt Rottweil, ist im Verlag regionalkultur erschienen und kostet 22,80 Euro. Es ist im Buchhandel und im Rottweiler Stadtarchiv erhältlich.