Am Terminal können Leser ihre Bücher selbst ausleihen. Bürgermeister Hermann Acker (von links), die Leiterin der Stadtbücherei Verena Jaburg, die Mitarbeiterinnen Karin Friedrich und Yvonne Haug sowie der Amtsleiter für Bildung und Sport Christoph Rümenapp probieren es aus. Foto: Heimburger

Nach der Winterpause konnte die Stadtbücherei Oberndorf nach mehrmonatiger Vorbereitungszeit das neue Selbstverbucherterminal in Betrieb nehmen. Damit ist die Einrichtung wieder ein Stück digitaler geworden.

Oberndorf - Zugleich wird zum Jubiläumsjahr "75 Jahre Stadtbücherei" eine neue Ära eingeläutet. Die Stadt berichtet über das neue System in einer Mitteilung.

Mitarbeiterinnen helfen aus

Die Leiterin der Stadtbücherei Verena Jaburg sowie ihre Mitarbeiterinnen Karin Friedrich und Yvonne Haug bieten in den ersten Wochen verstärkt Unterstützung an. Der bisherige Nutzerausweis behält seine Gültigkeit. Er dient zur Identifikation am Selbstverbucherterminal. Danach führt das System über eine Bildschirmanzeige am Touchscreen durch das Menü. Außer der Ausleihe können am Terminal auch Verlängerungen getätigt oder Informationen vom Leserkonto abgerufen werden. Auf Wunsch wird eine Quittung ausgedruckt.

27 000 Medien mit Transponder bestückt

Die Beschäftigten verrichteten innerhalb der drei Monate von September bis November eine enorme Fleißarbeit. Der komplette Bestand von 27 000 Medien musste Stück für Stück einzeln aus den Regalen genommen werden. An einer gemieteten Konvertierstation auf einem Rollwagen wurden Bücher, CDs und Spiele mit Transponder-Etiketten beklebt und mit den entsprechenden Buchdaten beschrieben, die per Scanner über den bereits vorhandenen Barcode eingelesen wurden.

Sobald das erforderliche EC-Terminal nachgeliefert und installiert worden ist, können Gebühren bargeldlos bezahlt werden. Das Projekt wurde realisiert im Rahmen von "WissensWandel", dem Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von "Neustart Kultur" des Deutschen Bibliotheksverbands. Die Kosten von rund 40 000 Euro werden zu 90 Prozent aus Fördermitteln finanziert.

Kürzere Wartezeiten

Das neue System bietet viele Vorteile. Die Ausleihe wird schneller, diskreter und sicherer. Einen Stapel von bis zu fünf Büchern kann das System gleichzeitig erfassen. Sollte ein Medium nicht ordnungsgemäß ausgebucht worden sein, zeigt dies das Gate am Ausgang per Licht- und Akustiksignal an.

An der Theke entstehen weniger Wartezeiten. Die drei Mitarbeiterinnen stehen im vollen Umfang ihrer bisherigen Arbeitszeiten zur Verfügung, werden aber von Routinetätigkeiten entlastet. Sie bleiben an der Theke zuständig für Rückgaben und Auskünfte und nutzen die neu gewonnene Kapazität, um sich verstärkt der Beratung und Leseförderung, den Kooperationen mit Bildungseinrichtungen, der Organisation von Veranstaltungen sowie dem Onleihe-Verbund "SchwAlbE" zu widmen.

E-Books bleiben beliebt

Besonders in den Lockdown-Zeiten hat die Beliebtheit der E-Books zugenommen, doch auch im Jahr 2022 konnte die Stadtbücherei die hohen Zahlen halten und hatte knapp 10 000 E-Book-Ausleihen zu verzeichnen. Viele Leser möchten auf das Gefühl eines Buchs in der Hand nicht verzichten, wissen aber etwa im Urlaub auch die Vorteile von E-Books zu schätzen und nutzen deshalb beide Angebote, weiß Verena Jaburg aus Erfahrung.