Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr (Mitte) mit den Vorständen der Stiftung St. Franziskus, Andrea Weidemann und Stefan Guhl, vor dem Hofladen in Heiligenbronn, der seit Neuestem zusätzlich selbst produzierte Bioland-Lebensmittel anbietet. Foto: Stiftung St. Franziskus

Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und die Vorstände der Stiftung St. Franziskus trafen sich zum informellen Austausch in Heiligenbronn.

Kürzlich war Dorothee Eisenlohr, Oberbürgermeisterin von Schramberg zu Besuch in Heiligenbronn, um sich mit den Vorständen der Stiftung St. Franziskus auszutauschen. Erfreut zeigte sich Eisenlohr laut Mitteilung von der Zertifizierung durch Bioland.

Die jährlichen Besuche von Schramberger Oberbürgermeistern bei der Stiftung haben schon Tradition. Auch Eisenlohr befindet sich im Austausch mit dem Sozialunternehmen mit Hauptsitz in Heiligenbronn, heißt es weiter. „Wir bedanken uns für den konstruktiven Austausch und wissen es sehr zu schätzen, dass sie, wie es auch der Kultur unseres Unternehmens entspricht, den aktiven Dialog mit unserer Organisation und den Menschen sucht“, sagt Stefan Guhl, der mit Andrea Weidemann, seit Anfang des Jahres Vorständin der Stiftung, mit Eisenlohr im Austausch war.

Nachhaltigkeit im Fokus

Besondere Aufmerksamkeit erregte dabei ein Besuch im Hofladen der Stiftung. Dort werden seit kurzem Bioland-Produkte angeboten – Wurst- und Fleischwaren, Nudeln, Kartoffeln, Eier. Ein Großteil der nachhaltig erzeugten Produkte wird auf St. Wendelin erzeugt, der Landwirtschaft der Stiftung. „Der Verkauf läuft vielversprechend an, wir freuen uns über zusätzliche Kundschaft, die neben der bewährten, regional erzeugten Angebotspalette ab sofort auch Lebensmittel vorfindet, die das hochwertige Bioland-Siegel tragen“, so Guhl.

Zuerst die „schwere Kost“

Etwas „schwerere Kost“, mit der sich Sozialträger wie auch Kommunen auseinandersetzen müssen, stand freilich zuvor auf der Tagesordnung. Allem voran der Personalmangel im Sozial- und Gesundheitswesen stellt Sozialträger vor große Herausforderungen. Bei dem Austausch der Stiftungsvorstände mit Oberbürgermeisterin Eisenlohr ging es daher vorrangig um die Sicherstellung der Versorgung – von Kindertagesstätten und Kindergärten bis hin zur ambulanten und stationären Pflege sowie auch die Begleitung von Menschen mit Behinderung. Bei der Gewinnung von Arbeitskräften für den sozialen Bereich, darin waren sich alle einig, müsse an einem Strang gezogen werden.

„Der Freiwilligendienst muss zwingend aufgewertet werden und auch ein Gesellschaftsjahr darf kein Tabu mehr sein“, so Andrea Weidemann über konkrete Ansätze zur Entschärfung des Personalmangels. Denn der sogenannte entgegengesetzte demografische Wandel wird die Situation in den kommenden Jahren noch verschärfen. Sprich, mehr Bedarfe im Sozialbereich bei gleichzeitig immer weniger vorhandenem Nachwuchs.

Entbürokratisierung bei Aufenthaltsgenehmigungen

Die Vorstände sprachen deshalb auch eine Entbürokratisierung bei den Aufenthaltsgenehmigungen an, weil es ohne Arbeitskräfte aus dem Ausland längst nicht mehr geht. Der Aufenthaltstitel hängt jedoch vom Beschäftigungsverhältnis ab. „Bei einem Wechsel der Arbeitsstelle sollte eine zügige Erteilung der Aufenthaltsgenehmigung erfolgen,“ so Stefan Guhl, „hier gilt es, bürokratische Hürden abzubauen, insbesondere, wenn die Menschen schon im Land und integriert sind.“

In diesem Zusammenhang verwies der Vorstand darauf, wie wichtig es ist, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Die Stiftung investiere sehr viel in die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter und auf diesem aufbauend auch in Personalgewinnungsmaßnahmen.

Bereich Bau- und Gebäudemanagement

Als Arbeitgeber ist die Stiftung, heißt es weiter, vielfältig aufgestellt und in vielen Bereichen mit unterschiedlichen Berufsfeldern tätig. So unterhält sie unter anderem ein spezielles Referat, das mit Aufgaben im Bau- und Gebäudemanagement betraut ist. In diesen Bereich fallen Aufgaben, die beim Austausch mit der Oberbürgermeisterin ebenfalls zur Sprache kamen: etwa die Barrierefreiheit an Bushaltestellen, die Verkehrssicherheit für Menschen mit Behinderung – insbesondere in Heiligenbronn –, oder auch ein Funkmast auf einem Schulgebäude, der demnächst installiert werden soll.

Abstimmung in Zeiten der Energiekrise

Des Weiteren vereinbarten Stiftung und Kommune eine intensivere Abstimmung in Zeiten der Energiekrise. Eine engere Zusammenarbeit bei den Notfallplänen im Falle von Energieengpässen oder sogar Stromausfall wurde vereinbart. Und ganz allgemein auch für die Zukunft ein partnerschaftliches Miteinander im Sinne der Menschen in Stadt und Region. „Wir freuen uns, mit der Stadt Schramberg einen solch aktiven und kooperativen Partner an unserer Seite zu haben“, so die Vorstände unisono

Die Stiftung

Die Stiftung St. Franziskus
ist eines der größten sozialwirtschaftlichen Unternehmen in Baden-Württemberg mit Einrichtungen und Diensten für Menschen mit Behinderungen, für alte und pflegebedürftige Menschen sowie für Kinder, Jugendliche und deren Familien. Knapp 2400 Mitarbeitende unterstützen rund 5500 Klienten.