Der Sprayer hat an vielen Gebäuden seine Spuren hinterlassen. Foto: Heidepriem

Die Stadt Sulz und die Stromversorgung Sulz haben jetzt genug. Für Hinweise, die auf die Spur eines Graffiti-Sprayers führen, wird jetzt eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt. Er hat zuletzt immensen Schaden angerichtet.

Erst am vergangenen Donnerstag hat der Graffiti-Sprayer zuletzt zugeschlagen. Da hinterließ er in Sulz sein Werk auf einer Hauswand auf dem Grundstück der Lina-Hähnle-Realschule.

Die Schriftzüge wie „KWEZI“ oder auch mal „Kwote 1“ mit dem Markenzeichen „CK“ „ck“ oder „ckcrew“, die in der Sprayer-Szene sogenannten „Tags“, sind nichts Neues in Sulz. Sie waren in diesem Jahr schon an etlichen Stellen zu sehen. An der Holzfassade der Neckarhalle in der Jahnstraße etwa, an der Seitenwand einer öffentlichen Toilette im „Wöhrd“, beim Zugang zum Backsteinbau, an Hinweisschildern, an der Wand einer Bushaltestelle, an einer Garagenwand, an der Mauer der Neckarbrücke. Die Liste ist nicht vollständig.

Immense Kosten verursacht

Die Sprühwut des Unbekannten trifft mitunter private Eigentümer, in vielen Fällen sind jedoch die Stadt Sulz oder die Stromversorgung Sulz die finanziell Leidtragenden – und damit die gesamte Öffentlichkeit. „Die Kosten, die die Beseitigung von Graffiti verursacht, sind immens“, sagt Frank Börnard von der Stadtverwaltung Sulz. „Und in manchen Fällen, wie etwa an historischen Gebäuden, lässt sich die Farbe gar nicht mehr rückstandsfrei entfernen.“

Über Kunst lässt sich bekanntlich streiten, über Straftaten nicht. Das Besprühen von fremden Wänden stellt eine Sachbeschädigung dar, die nicht nur Schadensersatzforderungen nach sich zieht, sondern auch mit bis zu zwei Jahren Haft oder Geldstrafe geahndet wird. Die intensiven Bemühungen der Polizei, den Täter ausfindig zu machen, liefen bisher allerdings ins Leere. „Bei einem Graffiti-Sprayer kann man eben keine DNA am Tatort sicherstellen“, stellt Frank Börnard fest.

„Gemeinsam gegen Zerstörung vorgehen“

Deshalb versuchen es die Stadt Sulz sowie die Stromversorgung Sulz jetzt mit einer neuen Strategie, sie ist mit der Polizei in Sulz abgesprochen und dort gutgeheißen worden. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen,wird ab sofort eine Belohnung von bis zu 1000 Euro ausgesetzt. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir gemeinsam gegen diese illegale Zerstörung unserer Gemeinde vorgehen“, heißt es in der Pressemitteilung von Stadt und Energieversorger. „Jeder Hinweis, den Sie geben können, ist wertvoll und kann dazu beitragen, den Täter zur Verantwortung zu ziehen.“

Polizei nimmt Hinweise entgegen

Wer Beobachtungen gemacht hat oder über Informationen verfügt, die zur Identifizierung des Sprayers führen könnten, wird daher gebeten, sich beim Polizeiposten Sulz unter der Telefonnummer 07454/92 746 zu melden.

Stadt und Energieversorgung weisen darauf hin, dass die Zuerkennung und gegebenenfalls Verteilung der Belohnung unter Ausschluss des Rechtswegs entschieden werde. Sie sei ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamtinnen und Beamte bestimmt, zu deren Berufspflichten die Verfolgung von Straftaten gehört. Ebenfalls ausgeschlossen sind unmittelbar durch die Tat geschädigte Personen.