Real oder nicht? Das ist nicht immer eindeutig.Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Girls’ Day: St. Georgener Firma Imsimity schafft ein digitales Angebot am Zukunftstag für Mädchen

St. Georgen. Obwohl die Emanzipation weiter voranschreitet, gibt es in vielen Bereichen noch Nachholbedarf. Ein Umstand, der in puncto Berufswahl noch immer zu bemerken ist: Junge Frauen wenden sich eher sozialen Tätigkeiten zu, in den Berufen, für die man vor allem Wissen aus den sogenannten Mint-Fächern (Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft und Technik) benötigt, dominieren hingegen die Männer.

Mit einem Scan geht’s in eine historische Kapelle

Der jährlich stattfindende Mädchenzukunftstag Girls’ Day soll das ändern und über die beruflichen Möglichkeiten aufklären, die Schülerinnen später zur Verfügung stehen. Während die Teilnehmerinnen normalerweise einen Tag lang einen Betrieb besuchen, um so einen Einblick in die Arbeit zu gewinnen, zwang Corona in diesem Jahr die Verantwortlichen im Schwarzwald-Baar-Kreis zum Umdenken.

An dieser Stelle kam eine St. Georgener Firma ins Spiel, die bereits für ihre virtuellen Kompetenzen bekannt ist: Imsimity. Das im Technologiezentrum ansässige Unternehmen brachte das technische Know-how ein, um den Tag in Kooperation mit der Wissenswerkstatt Schwarzwald-Baar und der Agentur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwenningen umzusetzen.

So kam es, dass sich am Donnerstag zahlreiche Teilnehmerinnen einschalteten, um coronakonform zu verfolgen, was man alles digital verwirklichen kann: Mal eben schnell ein Bild gescannt und schon kann man sich virtuell in einer kleinen Kapelle umsehen oder ein altes Kino wieder zum Leben erwecken. Christoph Gawel von Imsimity führte die Mädchen, die an den Bildschirmen aufmerksam zuschauten, durch die Räume der Firma im TZ.

Aber wie wirklich empfindet man die virtuelle Realität eigentlich? Das wollte eines der Mädchen genauer wissen. "Angenommen, jemand hat Höhenangst und er sieht durch die VR-Brille und denkt, er steht irgendwo ganz weit oben – bekommt er dann auch Angst?" Gawel nickte. "Tatsächlich denkt das Hirn, es ist real", antwortete er.

Mehrere Stunden beschäftigten sich die jungen Frauen an diesem Vormittag mit virtueller und erweiterter Realität. Das Fazit im Nachgang fiel positiv aus. Ob jemand der Teilnehmerinnen ihre spätere Berufswahl wegen des Girls’ Day vielleicht schon getroffen hat? Das kann nur die Zeit zeigen.

Immerhin ein Ziel sei erreicht, so Martin Zimmermann, Geschäftsführer von Imismity: Man habe die Inhalte virtuell beim Girls’ Day vermitteln können und so die Schüler auch zu Corona-Zeiten dazu gebracht, sich mit Digitalisierung stärker auseinanderzusetzen. "Vielleicht werden dadurch die Mädels auch für nicht typische Technik-Berufe begeistert", meinte er. "Bei Imsimity jedenfalls hält sich die Frauenquote in der Entwicklung konstant hoch."