Sichtlich Spaß am Rhythmus haben Schüler bei einem der Workshops anlässlich des Eine-Welt-Projekttags. Foto: TSG Foto: Schwarzwälder-Bote

Eine-Welt-Projekttag: Schüler informieren sich über Entwicklungszusammenarbeit

St. Georgen. Kein gewöhnlicher Unterricht erwartete die Schüler des Thomas-Strittmatter-Gymnasiums anlässlich des Eine-Welt-Projekttags, der von den Lehrerinnen Michaela Conzelmann, Regina Fiehn und Ulla Schaedler vorbereitet wurde.

Neben der Videokonferenz nach Kenia gab es ein vielseitiges Angebot an Workshops rund um die Themen Nachhaltigkeit und Entwicklungshilfe. Gefördert wurde dies von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ).

Wahl je nach Interesse

Je nach Interessenlage konnten die Schüler sich einen Workshop aussuchen. Hierfür kamen 14 Referenten, vermittelt durch das Programm "Bildung trifft Entwicklung", nach St. Georgen. Sie alle haben Erfahrungen mit Entwicklungszusammenarbeit gemacht oder kommen ursprünglich aus einem Entwicklungsland und leben mittlerweile in Deutschland.

Boris Chamani etwa stammt aus Bolivien und promoviert derzeit im Fach Philosophie in Tübingen. Auf spielerische Art brachte er den Schülern die Reise eines Smartphones von Entwicklung und Design über die Rohstoffgewinnung hin zur Verarbeitung und Verkauf näher.

Auch in Bolivien werden Rohstoffe in Gruben unter sehr harten Arbeitsbedingungen abgebaut. Umso bedenklicher ist es dann, wenn jeder Einzelne sich im Durchschnitt alle 18 Monate ein neues Smartphone zulegt.

Stadtplaner Uli Malisius berichtete einer anderen Gruppe von seiner Arbeit als Entwicklungshelfer in Tansania und wie versucht wird, die Wasserversorgung dort nachhaltig zu verbessern. Die Verfügbarkeit von Wasser ist eines von 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, die von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen beschlossen wurden und bis 2030 umgesetzt werden sollen.

Tanz bringt Kultur näher

Vital Nsengiyumva ist in Ruanda aufgewachsen und studiert derzeit in Stuttgart Umwelttechnik. Er erzählte von seinem Leben als Kind, als er in einem kleinen Dorf ohne fließendes Wasser und Strom mit acht Geschwistern und seiner Mutter lebte. Gemeinsam mit den Schülern diskutierte er über Kinder- und Menschenrechte und warum diese für alle gelten müssen.

Mit einer gemeinsamen Tanz- und Gesangseinlage brachte er den Schülern auch die Kultur seines Heimatlandes, in das er in einigen Jahren zur Entwicklungsarbeit zurückkehren will, näher.