Patrick Alt zeigt als Kurzzeitresident seine in St. Georgen entstandenen Werke beim Verein Global Forest. Foto: Ginter Foto: Schwarzwälder Bote

Ausstellung: Patrick Alt möchte mit Werken helfen / Katzen sind Hauptdarsteller

St. Georgen. Patrick Alt ist momentan Kurzzeitresident im Verein Global Forest. Die Ergebnisse seiner künstlerischen Arbeit gibt es allerdings nur online zu sehen. Die Vernissage wurde wegen des Coronavirus abgesagt.

Eine rote Katze, die durch die Flure der Schwarzwälder Landschaft wandelt – mit diesem eher ungewöhnlichen Bildmotiv hat sich der Maler Patrick Alt ausgiebig künstlerisch auseinandergesetzt. Vier Wochen hat der Berliner als sogenannter Kurzzeitresident in den Räumlichkeiten des Global Forest-Vereins gastiert. Das Ergebnis: Sechs groß- und vier kleinformatige Gemälde rund um die rote Samtpfote.

Schwarzwald ist in den Bildern wiederzufinden

Als der Künstler vor vier Wochen nach St. Georgen kam, wusste er noch nicht, was sein Motiv werden würde. "Das Ziel war es einfach, mich in dieser Zeit völlig auf die Malerei zu konzentrieren", erklärt Alt. Auf der Suche nach einer Inspirationsquelle erkundete er intensiv die grünen Weiten des Schwarzwalds, ging jeden Tag wandern. Eine "Naturerfahrung" habe er machen wollen, einfach "raus dem Alltag".

Auf einem seiner Streifzüge durch St. Georgen begegnete ihm dann die Katze – und die zog ihn sogleich in ihren Bann. Schließlich stellte das rote Tier in der grau-tristen Winterlandschaft einen der wenigen Farbkleckse dar. Von da an war klar, womit er sich motivisch in den nächsten Wochen auseinandersetzen wollte.

Eine Skizze und einige Stunden später war das erste der Gemälde fertig. Die Hintergründe der dargestellten Katze lassen oft den Schwarzwald erahnen, aber auch die Urlaubserinnerung an die griechische Akropolis erwacht auf einem der Bilder zu neuem Leben.

Patrick Alt geht bei seiner Arbeit stets von persönlichen inneren und äußeren Motiven aus. Und die spricht er auch der Katze zu: "In der Katze finden Dinge statt", ist der Künstler überzeugt.

"Maler, Motiv und Malerei sind von Bewegung erfasst, sind ambivalent und mehrdeutig", befindet Viktoria Tiedeke, Vorsitzende von Global Forest. Das soll auch in den teilweise gedoppelten Gliedmaßen der Katze Ausdruck finden: Mal hat die Katze sechs Beine, mal zwei Schwänze, mal drei Ohren. Diese sollen, so der Maler, keine Mutationen darstellen, sondern "Bewegung und Sehverschiebung". Alt ist überzeugt: "Man kann Bilder auf verschiedenen Ebenen betrachten." Dem Betrachter solle dabei Raum zu Interpretation gegeben werden. In Zeiten von Corona-Panik wolle der Künstler zudem ein "Wohlgefühl" erzeugen. Er erklärt: "Da ist jemand da." Denn eine Katze könne auch als ein Begleiter fungieren, findet Alt.

Eigentlich sollten Besucher an diesem Samstag die Möglichkeit bekommen, die Werke in den Vereinsräumen zu besichtigen. Allerdings entschied sich Global Forest am Freitagnachmittag um. "Aufgrund des Appells des Bürgermeisters haben wir uns nun doch dazu entschieden, die Eröffnung als öffentliche Veranstaltung abzusagen und so unseren Beitrag dazu zu leisten, die Verbreitung des Virus nicht unnötig zu begünstigen", erklärt Viktoria Tiedeke. Man wolle über digitale Kanäle die Arbeiten des Künstlers präsentieren. Wie genau, war am Freitag noch offen.