Das Kammerorchester St. Georgen unter Leitung von Reinhard Ziegler kann als Solisten Gabriele König und Thomas Duttenhöfner zur Interpretation des Cembalo-Konzertes in C-Moll gewinnen. Fotos: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Klassik: Kammerorchester setzt Werke von Johann Sebastian Bach in Szene / Publikum applaudiert begeistert

Das Kammerorchester spielte in der Stadthalle ein Konzert vom Feinsten. Das stark vertretene Publikum genoss die ausgewählten Werke von Johann Sebastian Bach – die den guten Sachverstand des Dirigenten Reinhard Ziegler bewiesen.

St. Georgen. Zu hören gab es die italienischen und französischen Einflüsse auf den Eisenacher Meister, dessen Parodie-Fähigkeiten und das musikalische Erbe der "Kunst der Fuge" nahe brachte. Erstaunlich angewachsen ist das Laienensemble und bewundernswerte Solisten bereicherten den Auftritt. Da war zunächst Agnes Suszter, die die "H-Moll-Suite BWV 1067" zum virtuosen Flötenkonzert gestaltete. Sie bezauberte mit klarem, hellen Ton, gekonnter Atemtechnik und treffender Interpretation. Das Werk ist vor allem durch die "Badinerie" bekannt, die herrlich wie der gegeben wurde. Wie sie wurden die einzelnen Sätze markant in guten Tempi gestaltet.

Vom Streicherchor wurde das "Brandenburgische Konzert Nr. 3" wieder gegeben. Mit freundlicher Ausstrahlung, sichtbarer Hingabe und Freude an der Musik führte Reinhard Ziegler das Ensemble. Das gestaltete die Ecksätze lebendig und mit dem mächtigen, klangschönen Spiel am Cembalo von Michael Jäckle (Sigrid Fröhlich), der Konzertmeisterin Elisabeth Beuschel (geborene Weißer) und Antia Probst (zweite Violine) oder dem Basso continuo vie le Farben einbrachte. Gelungen war das Überleitungs-Adagio.

24 Einzelstücke bei der "Kunst der Fuge"

24 Einzelstücke werden bei der "Kunst der Fuge" gezählt, woraus vier Contrapuncti erklangen. Aus den zweiten Geigen heraus entwickelte sich das prägnante Grundthema, das sich in der Umkehr mit Synkopen und chromatischem Kolorit entwickelte, von Achtelfiguren bestimmt wurde und in der langen Ausführung der Nummer Vier ausklang. In der Besetzung mit zwei Konzertflügeln erklang das "C-Moll-Werk BWV 1062". Es ist eine Adaption des berühmteren Doppelkonzertes für zwei Violinen und Orchester.

Deckungsgleich und temperamentvoll

Beste Präsenz, kräftiger Anschlag, deckungsgleiches Musizieren und temperamentvolle Interpretation wurden durch die Pianisten Gabriele König und Thomas Duttenhöfner verwirklicht. Rassig erklang schließlich ein Samba als Zugabe der beiden Virtuosen. Herzlich spendierte das Publikum allen Akteuren Applaus.