Weniger Personalaufwand, gute Lagermöglichkeiten: Die Rupertsbergschule mit Holzpellets zu heizen, ist eine kostengünstige Variante.Foto: © maho – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Beschluss: Gemeinderat spricht sich für Pellet-Anlage aus / Investitionskosten liegen bei knapp 325 000 Euro

Bereits seit Längerem kränkelt die Heizungsanlage in der Rupertsbergschule. Der Gemeinderat entschied sich daher für den Einbau einer neuen Anlage. Im Zentrum der Debatte stand unter anderem die Nachhaltigkeit.

St. Georgen. Die Rupertsbergschule bekommt eine neue Heizung. Der Gemeinderat beschloss am vergangenen Mittwoch in seiner Sitzung, Planung und Einbau einer Biomasse-Variante in der Ausführung einer Pellets-Anlage.

Wie Stadtbaumeister Alexander Tröndle erklärte, sei eine neue Heizung in der Rupertsbergschule bereits vor etwa einem Jahr notgedrungen Thema gewesen, da die bestehende Anlage altershalber ersetzt werden müsse. Inzwischen sei noch der wichtige Gedanke der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes hinzugekommen. Man habe sich zusammen mit dem Energiebüro 21 aus Donaueschingen sowie der Energieagentur Schwarzwald-Baar mit verschiedenen Heizsystemen und Brennstoffen auseinandergesetzt.

Mittlerweile dränge aber, so Tröndle, die Zeit. Teile des alten Heizsystems, bei dem als Energieträger Öl und Gas eingesetzt würden, seien bereits defekt, so etwa die Steuerung und die Wärme-Regelung. Eine durchgeführte Schwachstellen-Analyse habe ergeben, dass außerdem Hygienemängel bei der Warmwasser-Aufbereitung sowie die Gefahr einer Verkeimung bestünden. Vor der kommenden Winterperiode brauche die Schule aber eine ausfallsfreie Beheizung.

Weniger Lagerplatz nötig

Tobias Bacher, Niederlassungsleiter der Energieagentur Schwarzwald-Baar, sowie Klaus Faden als Vertreter des Energiebüros 21, waren in die Sitzung eingeladen worden und standen den Gemeinderäten für Erklärungen und für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Sie stellten die untersuchten Varianten für ein neues Heizsystem vor und empfahlen den Einbau einer Biomasse-Anlage, befeuert mit Pellets als Grundlast von 90 Prozent, sowie zusätzlich mit Erdgas als erforderliche Spitzenlast von 10 Prozent.

Eine Pellets-Anlage habe, so Klaus Faden, gegenüber einer Hackschnitzel-Anlage in der Summe für den geplanten Standort hier in St. Georgen betrachtet, bestimmte Vorteile. Zusätzlich benötigten Pellets bedeutend weniger Lagerplatz, verglichen mit Holz-Hackschnitzel. Auch der Aufwand für Personal sei wesentlich geringer. Beides senke die Kosten. Für die Pellets-Variante spräche auch die sehr gute Förderung in Höhe von 112 941 Euro – bei Investitionskosten von 324 446 Euro. Und auch beim jährlichen CO2-Ausstoß zeige sich diese Heizung mit knapp 24 Tonnen als die beste geprüfte Variante.

In der folgenden Diskussion ging es denn auch vor allem um den Vergleich Pellets/Hackschnitzel. Georg Wentz (FDP) brach eine Lanze für Letztere, schließlich habe man in St.Georgen ja genügend Holz aus den heimischen Wäldern zur Verfügung. Es gehe ihm auch um die Unabhängigkeit beim Energieträger.

Ähnlich äußerte sich Hans-Peter Rieckmann (Freie Wähler), der seine positiven Erfahrungen mit der Zuverlässigkeit der eigenen Hackschnitzel-Heizung einbrachte.

Oliver Freischlader (SPD) stellte die Frage nach den Kosten für das Trocknen und Lagern von Hackschnitzeln. Weiter dachte sein Parteikollege Peter Fichter: Er stellte die Frage, ob ein späterer Wechsel von Pellets auf Hackschnitzel in der Anlage möglich sei, was Klaus Faden bejahte.

Einstimmige Entscheidung

Bürgermeister Michael Rieger fand dies sehr positiv. So erhalte sich die Stadt die Option, eventuell später auf die Feuerung mit Hackschnitzel umsteigen zu können, falls sich die Bedingungen und Umstände, eventuell der Bedarf an weiteren Anlagen, in der Bergstadt ändern sollten.

Für die Partei Grüne Liste fassten Axel Heinzmann und Dirk Schmider die Gründe für die Zustimmung zur Pellets-Lösung zusammen. Sie sei, in der Summe betrachtet, derzeit für St. Georgen die beste Lösung.

Das Gremium beschloss einstimmig, die neue Heizung der Rupertsbergschule in der Ausführung einer Pellets-Anlage planen und ausführen zu lassen.