Die Schüler arbeiten an ihren Rechnern, um die Tagesaufgabe zu lösen. Oben links ist die Anzeigetafel des Tischkickers zu sehen, die den jungen Männern veranschaulicht, was mit dem Gelernten umgesetzt werden kann. Fotos: Klossek Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Praktikum im Rahmen des "Bogy"-Projekts / Arbeit von Informatikern veranschaulicht

Wie genau arbeiten Informatiker und wozu dienen welche Programme? Vier Schüler des TSGs erhalten diese Woche Antworten auf ihre Fragen.

St. Georgen. Bereits im Flur hört man die Jubelrufe, die aus einem der Büroräume der Firma "M&M Software" hallen. Vier junge Männer stehen an einem Tischkicker, schräg gegenüber wird der Spielstand zwischen dem blauen und weißen Team an die Wand projiziert.

Was im ersten Moment spaßig erscheint, hat einen durchaus ernsten Hintergrund: Denn die vier Schüler des Thomas-Strittmater-Gymnasiums schnupperten im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung an Gymnasien, kurz "Bogy", in das Berufsleben eines Informatikers.

Eugeniu Grituc und Jakob Wild, Informatikstudenten an der Hochschule in Furtwangen, betreuen die vier Schüler in dieser Woche. Sie selbst absolvieren momentan ihr Praxissemester bei "M&M". Das einwöchige Praktikum ist in mehrere Tages- und ein Wochenziel unterteilt. "Die Schüler haben Aufgabenblätter und wir unterstützen sie dabei", erklärt Grituc. Jeder der Schüler arbeitet an seinem eigenen Computer, an den ein Sensor angeschlossen wird. Die Daten sollen ausgelesen, in Programmiersprache übersetzt und in eine Cloud verschickt werden. Die Idee dahinter: Die Daten können dadurch an jedem beliebigen Rechner, der Zugang zu dieser Cloud hat, ausgelesen werden.

Der Tischkicker veranschaulicht den Schülern, wie im Alltag Daten von einem Sensor – der in diesem Fall am Kicker angebracht ist und meldet, wenn ein Tor fällt – erfasst und weiterverarbeitet werden können. "Es geht dabei darum, den Schülern das Konzept fassbar zu machen", sagt Michael Heller, der als Betreuer der beiden Studenten die Leitung des Projekts innehat.

Bereits seit rund acht Jahren bietet die in St. Georgen ansässige Firma Praktika für Zehntklässler an. "Wir stehen in engem Kontakt mit dem Gymnasium und Lehrern", sagt Personalreferentin Annette Runge.

Ziel sei es nicht, spätere Mitarbeiter anzuwerben, sondern den Beruf im Allgemeinen bekannter zu machen. "Die Berufschancen sind sehr gut, Informatiker werden oft händeringend gesucht", so Runge weiter. Nicht zuletzt bei Mädchen sei der Beruf bislang nicht sehr beliebt. "Wir hatten bis jetzt keine weibliche Teilnehmerin", sagt sie über die Bogy-Bewerber. Dabei habe man als Informatikerin vor allem die Chance, Familie und Beruf zu verbinden.

Während die beiden Studenten ihrem Traumberuf schon einen großen Schritt näher sind, kehren die Schüler des TSGs nach der Schnupperwoche vorerst wieder ins Klassenzimmer zurück. Die Aufgaben haben ihnen bislang viel Spaß gemacht. So bilanziert Leon Daskov: "So in etwa habe ich mir das schon vorgestellt."