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An Robert-Gerwig-Schule fallen zwei Lehrerinnen aus / Förderunterricht reduziert

Die erste und zweite Klasse der Peterzeller Grundschule werden ab Februar gemeinsam unterrichtet. Grund sind laut Rektor Jörg Westermann geringe Klassengrößen. Veränderungen gibt es auch an der Robert-Gerwig-Schule in St. Georgen.

St. Georgen. Der Rektor verweist auf Vorgaben, dass Klassen nicht weniger als 16 Schüler haben sollten, Kombiklassen, also zusammengelegte Klassen, aber auch nicht mehr als 26 Schüler. In Peterzell sei die Situation so, dass es in der ersten und zweiten Klasse jeweils zwölf Schüler gebe, in der Kombiklasse also 24. Das erfülle somit die Voraussetzung für eine Zusammenlegung. Die Umsetzung greift ab dem neuen Schulhalbjahr, also ab Montag, 4. Februar. Die Zusammenlegung der beiden Klassen möchte Westermann weder negativ noch positiv bewerten. Eine sogenannte Kombiklasse stärke womöglich andere Kompetenzen, zum Beispiel das soziale Miteinander. Und ob es besser sei für Schüler und Lehrer, eine große Klasse in einer Klassenstufe oder eben 24 Schüler in zwei Klassenstufen zu haben, sei dahingestellt.

Kombiklasse vermutlich auch nächstes Schuljahr

Nach jetziger Prognose sehe es im nächsten Schuljahr in Peterzell ähnlich aus, dass also erste und zweite Klasse erneut gemeinsam unterrichtet werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand seien es zwölf oder 13 Schüler, die dann in die erste Klasse kämen, wirft Westermann den Blick voraus. Doch das könne sich auch schnell ändern, wenn beispielsweise eine kinderreiche Familie herziehe.

Veränderungen stehen außerdem in der Robert-Gerwig-Schule in St. Georgen an. Dort sind überraschend zwei Lehrerinnen ausgefallen, denen im Zuge ihrer Schwangerschaft ein ärztliches "Beschäftigungsverbot" bescheinigt wurde, sie also während der Schwangerschaft nicht mehr als Lehrerinnen arbeiten dürfen. Der dadurch bedingte personelle Engpass könne ein Stück weit dadurch aufgefangen werden, dass in Peterzell durch die Zusammenlegung der beiden Klassen frei werdende Lehrerstunden in die Robert-Gerwig-Schule verlegt werden. Jedoch müssten zusätzlich noch zwei Wochenstunden Förderunterricht ausfallen, ebenfalls ab Februar. Es betreffe eine Stunde für den Chor und eine Stunde für die Theater-AG.

Der Pflichtunterricht kann laut Westermann aber an allen drei Grundschulen in der Gesamtstadt, neben der in Peterzell und der Robert-Gerwig-Schule auch an der Rupertsbergschule, gewährleistet werden.

Der personell enger gewordene Rahmen verhindert in Peterzell auch Möglichkeiten, dass die erste und zweite Klasse zumindest in Mathe und Deutsch getrennt unterrichtet werden.

Schulleitung hat Eltern informiert

Westermann, der nach eigener Aussage die Entscheidungen transparent halten möchte, hat die Eltern über die Veränderungen informiert. Bislang habe es keine negativen Rückmeldungen gegeben, so der Rektor.

Westermann bedauert den Wegfall der beiden Wochenstunden Förderunterricht. Im nächsten Schuljahr könne die Situation jedoch schon wieder anders aussehen. Wenn im Vorfeld des neuen Schuljahres klar sei, dass Lehrerinnen oder Lehrer in Elternzeit gingen, könne Ersatz beim Staatlichen Schulamt beantragt werden.

Von einem Lehrermangel möchte er auch in der jetzigen Situation an den Grundschulen in St. Georgen nicht sprechen. Dass Lehrer wegen Krankheit oder Schwangerschaft ausfallen, komme im beruflichen Alltag eben vor. Gerade derzeit ziehe sich eine Krankheitswelle durch das Kollegium, sei es wegen Magen-Darm-Infekten oder der Grippe. Am Montag sei eine Kollegin gestürzt und habe den Knöchel gebrochen. Auch das bedeute voraussichtlich einen mehrwöchigen Ausfall. So etwas aufzufangen, sei unter anderem durch Mehrarbeit von Lehrern möglich oder indem sie Freistunden für Unterricht nutzten.

Westermann räumt ein, dass landesweit ein gewisser Lehrermangel immer wieder diskutiert wird. Das merkt er auch an seiner eigenen Person, muss er doch schon seit mehreren Jahren die Vertretung für die vakanten Rektorenstellen an der Grundschule in Peterzell und der Rupertsbergschule übernehmen. Trotz der Nachteile hat es aber auch einen Vorteil. Gerade bei Ausfällen von Lehrern sei es einfacher, eine Vertretungslösung innerhalb der drei Schulen zu finden.