Die Markierungsarbeiten werden am heutigen Freitag abgeschlossen. Die Absperrungen werden zur Seite gerückt und nächste Woche ganz abgebaut Unvollständig muss noch die Kunst aus Bundsandstein in der Mitte des Kreisels bleiben. Foto: Vaas

Arbeiten am Freitag abgeschlossen. Böse Überraschung beim Aufstellen von Buntsandstein-Teilen.

St. Georgen - Die Arbeiten am Kreisverkehr auf dem Bärenplatz werden am Freitag, 5. Juni, abgeschlossen. Die Absperrungen und Umleitungen werden aufgehoben. Doch ein Einweihungsfest ist nicht in Sicht. Am Buntsandstein-Monument fehlen noch vier Teile. Diese werden voraussichtlich erst im Herbst geliefert.

Eine böse Überraschung gab es beim Aufstellen der Buntsandsteine. Das den Schwarzwald symbolisierende Monument besteht aus neun Buntsandstein-Teilen. Aber nur sechs davon hatten das richtige Maß. Das zwei mal zwei Meter große Mittelstück sowie vier kleinere »Eckstücke« passten. Doch vier Teile, die zwei Meter lang, bis zu 1,45 Meter breit und bis zu einem Meter hoch sein sollen, erwiesen sich als zu klein. Sie waren jeweils nur einen Meter breit. Die fehlenden 45 Zentimeter waren nicht zu kaschieren. Die sieben Tonnen schweren Steine wurden deshalb erst gar nicht abgeladen.

Nun liegen solche Steinbrocken nicht einfach im Steinbruch bei Seedorf herum. Dort wurden diese bei der laufenden Produktion seit vergangenen Oktober ausgewählt. Nicht jeder Block ist für solch ein Projekt geeignet. Pro Einzelteil war ein Mitarbeiter mindesten eine Woche damit beschäftigt, den Stein zu bearbeiten. Jede Kante der Steine hat eine andere Höhe. Die Oberfläche soll von ganz rau bis hin zu ganz glatt sein. Das erzeugt allerdings auch optische Täuschungen, was noch vor Fertigstellung zu Missverständnissen führt. Auch die Ausrichtung stimmt. Es wird der Schwarzwald symbolisiert, der sich von West nach Ost ausrichtet. »Nur halt nicht in St. Georgen«, schränkt Stadtbaumeister Reinhard Wacker ein. Hier ist das Gefälle Richtung Südosten.

Der Seedofer Buntsandstein liegt auf Schotter aus dem Glottertal. Die Krustenplatten für die Umrandung sind aus Schwarzwälder Granit, der in dieser Form kaum noch zu bekommen ist, unterstrich Stefanie Mossmann. Die Landschaftarchitektin und Partnerin im Büro Faktorgruen in Rottweil hat die gesamte Maßnahme über drei Jahre hinweg begleitet. Dabei ging es nicht nur um Straßenbau, sondern auch um die Stadtentwicklung. Das bisherige Ergebnis fand breite Zustimmung in der Bevölkerung.

Es wird wohl Herbst werden, bis das Kunstwerk ganz fertig wird. Spannend war der erste Aufbau auf jeden Fall. Jetzt wissen die Verantwortlichen, dass die Anlieferung relativ reibungslos möglich ist und der Kran die Last auch passgenau an Ort und Stelle bringen kann. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Es kann deshalb alles viel schneller gehen. Die Abschlussarbeiten sollen in Absprache mit den entsprechenden Behörden zu einer verkehrsarmen Zeit erfolgen und die notwendige Absperrung auf ein Minimum reduziert werden.
Tägliches Verändern viel zu aufwendig

Die Absperrung erfolgte für die Gesamtmaßnahme, weil ein tägliches Verändern viel zu aufwendig gewesen wäre, so die Planer. Sehr viele Verkehrsteilnehmer kümmerten sich aber recht wenig um die Vollsperrung. »Es fehlt noch, dass sie durch den flüssigen Asphalt fahren«, kommentierte Wacker das Ärgernis. Wegen der Markierungsarbeiten war auch der Bereich bis in die Weidenbächlestraße betroffen.

Schon sehr frühzeitig war die Durchfahrt nur noch für Anlieger freigegeben. Trotzdem kamen Beschwerden von Verkehrsteilnehmern, die in der Schramberger Straße umkehren mussten, weil sie auf der Hiesemicheleshöhe die entsprechenden Tafeln nicht beachtet hatten. Das galt auch in der Bahnhofstraße. An der Einmündung der Gerwigstraße sowie der Gewerbehallestraße war bereits gesperrt. Trotzdem versuchten viele, wenigstens in die Weidenbächlestraße abzubiegen oder sie drehten wieder um. Doch so mancher fuhr einfach auf den Bärenplatz, den Bauarbeitern »knapp am Hintern vorbei«. Es gab auch Situationen, da räumten Verkehrsteilnehmer eine Absperrung zur Seite, um durchfahren zu können.