Die Mitglieder des Tanzorchesters Metropol aus Furtwangen formieren sich zur großen Gala im Forum am Bahnhof in St. Georgen. Susanne Wisser begrüßt das Publikum. "Che" schaut im Hintergrund zu. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Unterhaltung: Gala im Forum am Bahnhof / Tanzorchester Metropol spielt auf / Unterhaltsames Programm

Das Forum am Bahnhof (FAB) hat seit seiner Öffnung im Jahre 2013 bereits Kultstatus. Mit der ersten Ballnacht jetzt hatten Susanne und Jörg Wisser einen guten Griff getan. Rund 130 Gäste kamen, um sich musikalisch und kulinarisch verwöhnen zu lassen.

St. Georgen. Podiumsaufbau für das Tanzorchester Metropol, Tanzfläche, Bartheke und gedeckten Tische waren bestens präpariert. In der Nachbarschaft von "Che" formierten sich die 15 Musikerinnen und Musiker mit ihrem Instrumentarium von Akkordeon über Querflöte, Violinen bis zur Posaune.

Kleines Schwarzes oder im Frack

Susanne Wisser begrüßte das Publikum, das sich selbst durch entsprechendes Outfit einstimmte. Gala war angesagt. Neben dem kleinen Schwarzen war der Frack zu sehen. Da glänzten Stirnbänder und Ketten, da wedelte die rote Boa, da schimmerte das grüne Ballkleid und da gab es den Bowler. Die Stimmung war bestens. Zur Atmosphäre trugen auch die Oldtimer wie der Ford Tin Lizzy aus dem Jahr 1922 bei. Oliver Albrecht hatte ein riesiges Programm zusammen gestellt und war mit Saxofon und Akkordeon zu hören. "Wir machen Musik" gab den Startschuss, eine Erinnerung an Ilse Werner, dem Star unserer Eltern und Großeltern.

Der Bart blieb zwar dran und der Hut ging nicht hoch, aber beim nächsten Titel hieß es "alles Walzer" mit "Wie ein Wunder kam die Liebe über Nacht", den Willi Forst berühmt machte und die Gäste spontan aufs Parkett lockte.

Von Benny Goodman bis Peter Kreuder

In mehreren Sets wurde Tanzmusik mit jazzigem Touch geboten. Da gab es Foxtrott, Tango, Blues, Swing, Filmmusik und Charleston. Moderatorin Monika Hehl tat sich als Sängerin und am Xylophon hervor. Sie gab Informationen zu Musikern, Komponisten, Musikstücken. Namen wie Benny Goodman, Ella Fitzgerald, Heinz Rühmann, Fats Waller oder Theo Mackeben und Peter Kreuder verkörperten eine ganze Epoche.

Das Publikum reagierte begeistert. Zwei eifrige Tänzer apostrophierten den Abend mit "positiv, positiv". Sehr zufrieden war eine St. Georgenerin von der Gestaltung mit Musik und leckerem Menü. Ein Professorenpaar aus Furtwangen lobte die unterhaltsamen Stunden, das Ambiente und die Kombination von Musik und Speisenfolge.

Hinter dem Glamour steckte aber eine zweite Wahrheit. "The golden Twenties" konnte nur die Hautevolee feiern. Bilder von George Grosz zeigten das Leid vieler Menschen und "Die sieben Todsünden" von Otto Dix (1933) wiesen den Weg – ins Verderben.