Die "Jazzcrew 2.0" sorgt bei der Abifeier des Thomas-Strittmatter-Gymnasium für die musikalische Umrahmung. Fotos: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Abifeier: Herausragende Leistungen am Thomas-Strittmatter-Gymnasium belohnt

Herausragende Leistungen wurden bei der Abifeier des Thomas-Strittmatter-Gymnasiums in St. Georgen mit Auszeichnungen belohnt. In verschiedenen Ansprachen ging es um den amerikanischen Präsidenten, soziale Verantwortung oder den Wert des eigenen Namens.

St. Georgen. Musikalisch begrüßt und durch die Veranstaltung geführt wurden die Gäste der Abitursfeier von der "Jazzcrew 2.0". Der Lehrer Zoran Josipovic begrüßte die Gäste mit Shakespeare und Sätzen wie "Gut gehängt ist besser als schlecht verheiratet", "Hohle Töpfe haben den lautesten Klang" oder "Was die Zeit dem Menschen an Haar entzieht, das ersetzt sie ihm durch Witz".

Für die Abiturienten ende mit dem Erreichen der allgemeinen Hochschulreife die zweite Lebensphase, so Schulleiter Ralf Heinrich. Nach acht vermutlich unterschiedlichen Jahren sei es plötzlich vorbei.

Heinrich beschäftigte auch die Frage "Krawatte oder Fliege" und der derzeitige amerikanische Präsident, dessen Namen er aber nicht nennen wollte. Angesichts dessen Verhaltens dachte der Schulleiter offen über eine Geschlechtsumwandlung nach. Als Gegenpol stellte er die Frage nach dem "German Dream" und erinnerte an den "Sommertraum 2015" mit "Mut und Gastfreundschaft, wie man sie in unserem Land nie erwartet hätte". Seither sei er stolz auf die deutsche Fahne.

Es sei wichtig, Flüchtlingen Namen zu geben, damit Demagogen keine Chance hätten, so Heinrich angesichts des "Kindergartentheaters der letzten zwei Wochen" in der deutschen Politik. Immerhin seien nach dem Zweiten Weltkrieg viel mehr Flüchtlinge integriert worden. Er hoffe, dass die Abiturienten nicht mitmachten, wenn "der Ausländer" wieder einmal zum Sündenbock gemacht werde. Entscheidend sei nicht ob, sondern wann anstehende Probleme gelöst würden.

"Ich gehe davon aus, dass wir junge Menschen haben, die die Welt anders gestalten werden", zeigte sich Heinrich optimistisch. Ein Dankeschön richtete er an Lehrer und Eltern. Sie hätten Wissen vermittelt, wie die Welt besser zu gestalten sei. Die Zeit der Visionen sei vorbei. Es reiche, wenn man ein Stück Menschlichkeit mitnehme. "Hütet euch vor akademischem Hochmut. Vergesst nicht Mut, Lebensfreude und Dankbarkeit." Auch Menschlichkeit sei wichtig.

Im Leben zähle nicht nur der Name, sondern auch dessen Qualität, betonte Eltern beiratsvorsitzende Ute Lohmüller-Kieninger. Ein Name stehe für Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber. Nur Markenqualität halte sich über Jahre. Deshalb müsse man das Produkt "Persönlichkeit" stetig weiterentwickeln. "Erfinden Sie sich immer wieder neu, denn nur auf bereits errungenen Erfolgen können Sie sich nicht ausruhen."

In Abwesenheit von Bürgermeister Michael Rieger überreichte die Lehrerin Christine Seckinger dessen Sozialpreis. Vergeben wird der für herausragende Leistungen in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern. Fabian King erhielt den Preis für kontinuierlich hervorragende Leistungen in Gemeinschaftskunde und Geschichte, großes Wissen zur aktuellen Politik und Engagement bei Diskussionsrunden.

Daniel Papst, stellvertretender Vorsitzender des TSG-Freundeskreises, vergab dessen Sozialpreis. Anhand einer Tageslosung beschrieb er die Verbindung von Güte und Dankbarkeit gegenüber Lehrern und Eltern. Es gehe darum, nicht nur auf Noten zu schauen, sondern auch die ein oder andere Unterstützung zu bieten, sich fürs Ehrenamt zu engagieren: "einfach machen, und an der Aufgabe lernen und wachsen."

Der Sozialpreis ging an Annalena Weiß und Melissa Kaltenbacher. Die zwei stünden stellvertretend für viele andere, betonte Heinrich. Er übergab den Schulpreis an Julian Pfaff, der mit 863 Punkten beziehungsweise der Note 1,0 Jahrgangsbester war. Pfaff erhielt für herausragende Leistungen in Deutsch, Literatur und Sprache auch den Scheffelpreis. Er wurde zudem, zusammen mit Felix Böhm, vom TSG für die Studienstiftung des deutschen Volkes vorgeschlagen. Während der Zeugnisübergabe folgten weitere Preise für herausragende Leistungen in verschiedenen Fächern. Elf Schüler hatten eine eins vor dem Komma, der Notendurchschnitt aller Abiturenten lag bei 2,3.