Kinder kommen beim Musikfestival Bergstadtsommer zu Gesa Jenne-Dönneweg und Obi Jenne auf die Bühne, um gemeinsam zu singen. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinderbergstadtsommer 2015 begeistert / Beethovens Neunte aus dutzenden Kinderkehlen

Von Hans-Jürgen Kommert

St. Georgen. Musik für Kinderohren wollten sie bieten – und sogar die anwesenden Erwachsenen hatten ihren Spaß bei "Alle meine Entchen" und Co., die ihnen Ull Möck am Piano, Beni Jud am Contrabass, Gesa Jenne-Dönneweg mit der Viloline und Meinhard "Obi" Jenne als "Jazz-Führerschein" vermittelten.

Mit Witz und Fantasie zeigten sie verschiedene Musikstile, als hochkarätige Profis natürlich gespielt vom Allerfeinsten. Die Musiker betraten mit einem barocken Bach-Thema die prall gefüllte Stadthalle, angetan mit den üblichen weißen Perücken jener Zeit – und inszenierten dann eine musikalische Zeitreise bis hin zum Jazz und Hip Hop. Kinder- und Volkslieder wurden gemeinsam gesungen und gespielt und die Vier zeigten ausgiebig, was es heißt, zu improvisieren.

Obi Jenne klärte sie auf, was die "Schnipsmaschine" ist, das Hi-Hat an seinem Schlagzeug, das immer zum zweiten und vierten Teil des Taktes anschlägt. Genau dann nämlich hat man gefälligst beim Jazz mit den Fingern zu schnipsen – was auch die Kinder sofort vorzüglich mitmachten. Nun hätten sie im Prinzip schon die ersten Lektionen zum "Jazzführerschein" bestanden.

So mancher Erwachsener muss wohl gestaunt haben, als es dem Ende entgegen ging. Zwar kennen auch von ihnen viele die klappernde Mühle am rauschenden Bach oder dass man den Wagen anspannen muss, um die goldenen Garben vor dem Regen einzufahren. Doch dass eine Menge der Kinder das wohl bekannteste Thema der 9. Sinfonie Ludwig van Beethovens auswendig singen kann – wer hätte das gedacht? Dutzende von Kindern standen mitten im Jazz-Quartett und intonierten lauthals "Freude, schöner Götterfunken". Dass neben barocker Bach-Musik, viel Kinderlieder-Jazz zum Mitsingen auch noch ein wenig Hip Hop gespielt wurde und am Ende sogar noch der klassische Beethoven gemeinsam gesungen wurde, machte den kleinen und großen Kindern sehr viel Freude.

Und so manche Eltern freuten sich darüber, dass wegen spendabler Sponsoren, darunter die Bürgerstiftung St. Georgen, auch das Kinderkonzert kostenlos war.