Regionale Rettungsfachkräfte sind beim Virtual Fires Congress auf dem Roßberg immer aktiv dabei. Foto: Imsimity Foto: Schwarzwälder-Bote

Virtual Fires Kongress : Internationale Besucher und Referenten / Begleitende Ausstellung auf dem Roßberg

Von Dieter Vaas

Das Interesse am Virtual Fires Kongress vom 2. bis 4. Juni in der Stadthalle wächst beständig. Referenten und Besucher sind international. Selbst Microsoft schickt zwei Technologen. Der Gotthard-Basis-Tunnel wird wenige Tage vor der offiziellen Eröffnung virtuell durchfahren.

Das Virtual Dimension Center (VDC) des Technologiezentrums St. Georgen veranstaltet diese Fachtagung zum Stand der Digitalisierung im Feuerwehr- und Rettungswesen zum elften Mal. Kooperationspartner sind unter anderem die Stadt und die Feuerwehr St. Georgen, die Feuerwehren des Schwarzwald-Baar-Kreises, die Hochschule Furtwangen University sowie die Technologie-Experten Imsimity und XVR Simulation.

Besucher, Referenten und Fachaussteller aus ganz Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, der Schweiz und Österreich finden den Weg in den Schwarzwald, um über neue Rettungstechnologien zu diskutieren. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Innenministerium Baden-Württemberg sind vertreten. Bis Anfang der Woche hatten sich bereits 150 Interessenten kostenpflichtig angemeldet.

Am ersten Tag erwartet die angemeldeten Teilnehmer zum Themenschwerpunkt "Feuer 4.0 – Wie können neue Rettungstechnologien heute und in Zukunft in bewährte Prozesse implementiert werden?" ein hochkarätiges Vortragsprogramm, das den aktuellen und zukünftigen Einsatz moderner Technologien im Bereich Schulung, Ausbildung und Training präsentiert.

Die Eröffnungsnote zum Tagungsthema kommt von Wolf Junker, Referatsleiter Sicherheitsforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. In Berlin besteht großes Interesse daran, dass Forschungsergebnisse auch bei der Basis ankommen. Die Rettungskräfte setzen ihr Leben aufs Spiel und sollten deshalb möglichst mit der modernsten Technologie vertraut sein, so VDC-Vorstand Martin Zimmermann vom Technologiezentrum St. Georgen.

Oskar von Stryk von der TU Darmstadt spricht über die neuesten Forschungsprojekte im Bereich Rettungsroboter, und Schulleiter Thomas Egelhaaf erläutert das Konzept der neu entstehenden Landesfeuerwehrschule Baden-Württembergs. Im Reinertonishof in Schönwald gibt es am Donnerstagabend einen Schwarzwälder Heimatabend, der bei den Gäste sehr beliebt ist, hat Zimmermann immer wieder festgestellt.

Am zweiten Kongresstag findet eine Exkursion zum Thyssen-Krupp-Tower nach Rottweil statt, bei der Kreisbrandmeister Rumpf das Brandschutz- und Sicherheitskonzept vorstellt. Vor einem Jahr konnten die Kongress-Teilnehmer bereits erstmals virtuell den Tower erleben.

Am Freitagnachmittag wartet ein ganz besonderen Highlight: Microsoft Technologen werden die neue Strategie von Microsoft im Mixed-Reality- Bereich erläutern. Auf diesen ist auch Martin Zimmermann nach eigener Aussage sehr gespannt. Dabei wird sich zeigen, ob die Neuerungen für die eigene Entwicklung geeignet sind. Ihn freut zudem besonders, dass so ein Unternehmen die Veranstaltung so spannend findet und nach St. Georgen kommt.

Neben den aktuellen Entwicklungen zu Windows 10, den Surface Tablets und der Xbox One entsteht eine Vernetzung aller Produkte zu einer neuen digitalen Welt. Die Vision: Personen können von verschiedenen Orten aus dieselben Objekte betrachten und sich virtuell zusammenschalten, um gemeinsam an den Projekten zu arbeiten. Die Besucher diskutieren die Anwendungsmöglichkeiten im Brand- und Katastrophenschutz.

Beim ersten Kongress ging es noch um die Frage, ob Virtual Reality überhaupt einen Sinn habe. Heute wird längst diskutiert, wie diese eingesetzt werden kann, versichert Martin Zimmermann. Junge Leute ließen sich etwa durch moderne Technologie für die Feuerwehr begeistern. Im Vergleich zur ersten Veranstaltung ist die Technologie um Potenzen weiter, so Zimmermann. Er war erst kürzlich in Kuwait, um ein kleines Projekt vorzustellen. Dabei geht es um die Aufklärung der Bevölkerung zum Thema Brandschutz mit 3D-Technologie. Die Verantwortlichen gehen mit großer Ernsthaftigkeit ran, so Zimmermann. Er erwartet deshalb im nächsten Jahr Gäste aus Kuwait zum Kongress.

Am Samstag haben Führungskräfte von Feuerwehren und Rettungsorganisationen die Möglichkeit, an Teambildungs-Workshops mit Einsatzszenarien teilzunehmen. Es werden regionale Rettungsfachkräfte aktiv dabei sein, zum Beispiel aus Vöhrenbach, Donaueschingen, Villingen, St. Georgen und Furtwangen, aber auch aus Stuttgart, Köln, Glottertal oder Bad Krozingen. Es gibt auch eine begleitende Ausstellung.

Diese Weiterbildungsmöglichkeit ist für Fachkräfte im Ehrenamt kostenfrei. Eine Anmeldung sollte aus organisatorischen Gründen aber erfolgen unter Fax 07724/53 69 oder E-Mail info@vdc-tz-stgeorgen.de.