Alexander Tröndle (links) und Johannes Sander von den Stadtwerken posieren mit einer Wasseruhr und dem Schreiben, das jetzt verschickt worden ist.Foto: Ginter Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Stadtwerke möchten den Wasserverbrauch digital erfassen / Der Monteur im Haus wird überflüssig

St. Georgen. Es ist ein Thema, das einen großen Teil der Bevölkerung betrifft: das Ablesen der hauseigenen Wasseruhren. Im Unterschied zu anderen Kommunen ging man in St. Georgen seither noch altbekannte Wege: Ein Mitarbeiter der Stadtwerke ging von Haus zu Haus und las den Zählerstand ab.

Die Menschen sind ängstlicher geworden

Das soll sich nun – Corona macht’s möglich – ändern. "Wir haben jetzt die Situation, dass jemand Fremdes in einen fremden Haushalt muss – das ist schwierig ", sagt der Leiter der Stadtwerke, Alexander Tröndle. Im Frühjahr sei das noch kein Problem gewesen. Bis auf ein oder zwei Haushalte hätte keiner ein Problem damit gehabt, dass ein Monteur ins Haus kommt, erzählt Tröndle. Mittlerweile scheinen die Menschen ängstlicher geworden zu sein. "Die Leute sind empfindlicher, die Achtsamkeit ist größer", befindet er. 3350 Briefe haben die Stadtwerke nun verschickt – und mit ihnen die Aufforderung, den Zählerstand selbst abzulesen und, möglichst online, weiterzugeben.

Auf der Homepage der Stadtwerke findet sich eine Maske, in der man die Daten eingeben kann. "80 Prozent online wären super", sagt Johannes Sander, Sachbearbeiter der Stadtwerke, der für die Verbrauchsabrechnung zuständig ist. Die Datenweitergabe sei zwar auch telefonisch möglich, sagt Tröndle – jedoch bedeute das einen erheblichen Mehraufwand. Die Durchgabe sollte daher nur "im allergrößten Notfall" am Telefon erfolgen, betont er. Und Johannes Sander erläutert: "Ältere Menschen werden vielleicht Probleme haben. Aber wozu gibt es Kinder und Enkel?".

Die Zählerselbstablese hat, so findet Tröndle, aber auch Vorteile für den Kunden: "Es ist vielleicht auch nicht schlecht, wenn man das einmal selber macht und sieht, was man verbraucht." So bekäme man auch ein Gefühl für den eigenen Verbrauch, meint Tröndle. Auch sei den Menschen in der Vergangenheit der Termin mit dem zuständigen Monteur oftmals nicht recht gewesen. Dieses Problem erledigt sich nun mit der digitalen Lösung.

Wer einen Brief von den Stadtwerken erhält, sollte den Zählerstand bis zum 14. Dezember abgelesen und weitergegeben haben. Ansonsten wird der Verbrauch auf Basis der Vorjahre geschätzt und abgerechnet.