Musik: "Kunst und Kultur" wird aufgrund rückläufiger Abonnenten- und Besucherzahlen eingestellt

Die Veranstaltungsreihe Kunst und Kultur ist Geschichte. Gemeinderat und Verwaltung sprachen sich für die Streichung aus. Ein Blick in den statistischen Jahresbericht zeigt: Die Abonnentenzahl sank kontinuierlich.

St. Georgen. Von der Sammlung Grässlin über den Bergstadtsommer oder das Kino am Nachmittag bis hin zum Theater im Deutschen Haus – für Kulturliebhaber ist in St. Georgen in den unterschiedlichsten Sparten einiges geboten. Nicht zuletzt der statistische Jahresbericht zeugt von dieser Vielfalt.

Doch mit ebendieser Vielfalt geht auch ein Nachteil einher: Je größer das Angebot, desto mehr verteilen sich die Interessenten auf die einzelnen Veranstaltungen. Dass merkte Jahr für Jahr auch die Stadt St. Georgen bei der Entwicklung der Abonnentenzahlen für die Reihe Kunst und Kultur – und zog nun die Reißleine. Mit dem Konzert der Stadtmusik im Dezember endete die Veranstaltungsreihe.

Veranstaltungen will man weiterhin unterstützen

"Die Stadt St. Georgen hat sich zusammen mit dem Gemeinderat dazu entschlossen, die Konzertreihe zukünftig nicht mehr durchzuführen", bestätigt auf Nachfrage unserer Zeitung Melanie Reinl, die bei der Stadt für die Durchführung zuständig war.

Die Zahl der Abonnenten, die für einen Festpreis vergünstigte Karten und einen festen Sitzplatz erhielten, sank im Fünf-Jahres-Vergleich von 135 auf 107. Blickt man auf die vergangenen zehn Jahre, gab es ein Minus von rund 50 Prozent. Die Inserenten für die Broschüren, die Karten erhielten, sind hierbei eingerechnet. "Wenn man diese nicht hinzuzählt, wäre die reine Abonnentenzahl noch geringer", so Reinl. Hinzu komme, dass auch die Besucherzahl rückläufig war. Der Nutzen wiege daher nicht länger die Kosten auf.

Während im Haushalt 2018 noch 14 000 Euro für die Konzerte eingeplant waren, wurde durch die Streichung das Budget auf 5000 Euro heruntergefahren. "Wir wollen Konzerte weiterhin unterstützen, keine Frage", betont Reinl in diesem Zusammenhang. "Die Stadt wird Künstlern, Orchestern oder Musikern die Möglichkeit bieten, eigenständig ein Konzert oder ähnliches abzuhalten."

Keine negativen Rückmeldungen

Das Kulturangebot in St. Georgen sei insgesamt sehr umfangreich und vielseitig, so gebe es allein durch die Konzerte der Jugendmusikschule viele Angebote. Darüber hinaus blieben manche Kulturveranstaltungen, die im Rahmen anderer Reihen wie etwa dem Bergstadtsommer organisiert wurden und gleichzeitig als "Kunst und Kultur"-Veranstaltungen zählten, bestehen.

"Mit den Unterstützungsleistungen der Stadt im Bereich der Jugendmusikschule, Stadtmusik, Zuschuss für das Theater im Deutschen Haus, Deutsches Phonomuseum und der anderen Museen, wird die Förderung des kulturellen und musischen Angebotes auch weiterhin immer noch eine enorme Rolle in der Stadt einnehmen", ist sich Reinl sicher.

Die Rückmeldungen der Abonnenten, die über den Schritt informiert wurden, scheinen der Stadt derweil Recht zu geben: Laut Reinl zeigten die Abonnenten durchweg Verständnis.