Kultur: Martin Sierp, Sympathieträger der guten Laune, begeistert die Gäste im Theater im Deutschen Haus
Martin Sierp ist in St. Georgen kein Unbekannter. Am Freitagabend gastierte der Sympathieträger der guten Laune wieder im Theater im Deutschen Haus.
St. Georgen. Nach langer, erzwungener Pause konnte Ute Scholz vom Freundeskreis der Puppen-und Theaterbühne die erlesenen Gäste zur ersten Abendveranstaltung willkommen heißen. Mit viel technischem und organisatorischem Aufwand sorgte das Team für einen reibungslosen Ablauf in angenehmer Atmosphäre.
Der "alte Showhase" Sierp, Comedian, Moderator und Zauberkünstler hat die 50 überschritten und damit ein Drittel seines Lebens geschafft. Seine Lebensmittekrise ist für ihn die "Mitleids-Crisis", die er mit "knackig – zumindest die Gelenke" überwindet. Sierp erwies sich als charmanter, mit leichtem "baliner" Sound parlierender Entertainer, der sich und sein Publikum versteht. Es sind die alltäglichen Kleinigkeiten, denen er nachspürt und die er lebensecht, locker vom Hocker und unbeschwert transportiert.
Corona-Pfunde wegtanzen
Die "internationalen" Gäste, die auch aus Trossingen und Villingen-Schwenningen anreisten, wurden einbezogen. Dazu diente die Akklamation, um Altersgruppen festzustellen, sowie die "Applaus-Amplitude" vom Piano-Händeklatschen bis zum donnernden Schreien und Trampeln.
Sierp fühlte sich zuhause und seine gute Laune übertrug sich spontan auf die Zuhörer, denen der "Burger-Bingo" angeraten wurde, um festzustellen: "krass – Sie sind ja wirklich so alt".
Sein Drogentrip mit Hypnose-Schraube funktioniert mit allen Körperteilen und seine Zeitungsschnipsel zaubern aus Girokonto, Hals und Algen "Hallo St. Georgen" hervor. Corona-Pfunden will er mit Tanz begegnen, wenn ihn nicht der Rhythmus durcheinander bringt und zur Witznummer wird seine Zwei-Knöpfe-Schnur-Bastelei, um die Ohren zu bewegen.
Ganz schön viel "Schweige"-Geld muss er hervorzaubern, damit Söhne, Frau und Bekannte sein Internetsurfen geheim halten und da die Familie nascht, werden Süßigkeiten in der Tüte Blattspinat versteckt, um sie im Kühlschrank verschwinden zu lassen. Einen Fez macht Sierp mit seinem "unsichtbaren Kartenspiel" und fragt daneben warum Frauen Lack und Leder lieben? Antwort: "Sie sind geil auf Neuwagen".
"Flaschenzauberei"
Die Pause kündigt er mit "man kann Wasser trinken oder lassen" an. Danach wird der Flugverkehr eingedämmt mit Knallfolie, Karton und roten Sack. Er steigt in die Höhe und stürzt ab. Ferner preist Bücherwurm Sierp eine ganze Reihe von Printmedien wie "Intimität und Verlangen", ausgerechnet von Schnarch an, rät zu "Putz dich schlank" und warnt vor dem gebrauchten "Penis-Theater".
Er empfiehlt, andere zum Lachen zu bringen mit zwei CDs an den Ohren und gibt den durchschlagenden "Reis-Korn-Tipp". Neben Obsttest mit Quietschente oder dem "Funkenring" im Büro, verblüfft er mit dem Baby-Foto von Elvis und punktet schließlich mit der "wundersamen Flaschenvermehrung".
