Hannes Rath übernimmt ab dem 1. August die Leitung der Rupertsbergschule in St. Georgen.Foto: Klossek Foto: Schwarzwälder Bote

Personalie: Hannes Rath wird Leiter der Rupertsbergschule

Die Rupertsbergschule hat einen neuen Leiter. Hannes Rath nimmt mit Wirkung zum 1. August dieses Jahres auf dem Chefsessel der Grundschule Platz. Für Jörg Westermann endet damit eine fünfjährige Doppelbelastung.

S t. Georgen. Als sich im Jahr 2015 Rüdiger Aberle aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand verabschiedete, hätte wohl niemand erwartet, dass es ganze fünf Jahre dauern würde, ehe die Leitungsstelle neu besetzt wird. "Wir haben fünf Jahre ein schlechtes Gewissen gehabt", gibt Schulamtsdirektor Ralf Schneider zu und blickt einmal quer durch den Raum.

Sein Blick fällt auf Jörg Westermann, der in den vergangenen fünf Jahren nicht nur die Robert-Gerwig-Schule geleitet hat, sondern nach Aberles Rückzug auch kommissarisch die Zügel der Rupertsbergschule in der Hand hielt.

"Nicht immer ganz einfach" sei diese Zeit gewesen, räumt Westermann ein. Doch er habe immer vor Ort Lehrkräfte gehabt, die ihm Arbeit abnahmen. "Das Alltagsgeschäft ist an mir vorbeigegangen", räumt er ein.

Doch allen voran am Anfang und Ende des Schuljahres gab es für ihn dennoch genug zu tun. Als er zwischenzeitlich auch die Grundschule in Peterzell kommissarisch leitete, war sein Organisationstalent gefragt. Allein vier Einschulungsfeiern standen auf dem Programm, hinzu kamen mehr als 600 Zeugnisse, die es zu unterschreiben galt. "Da überlegt man schon mal, wie man eigentlich heißt", sagt er geradeheraus.

Doch all das gehört nun der Vergangenheit an. Nachdem im Juli 2019 mit Annette Wagner eine Schulleiterin für Peterzell gefunden worden ist, ist nun auch die letzte vakante Stelle in St. Georgen wieder besetzt.

Mit Wirkung zum 1. August übernimmt Hannes Rath die Leitung am Rupertsberg. "Ich bin verheiratet, habe drei Kinder und einen Hund", stellt sich der 38-Jährige vor, der an diesem Nachmittag zwischen Westermann, Schneider, Bürgermeister Michael Rieger und Markus Esterle, Leiter der Bürgerdienste, sitzt.

"Ich hab’ schon richtig Hummeln im Hintern", meint der neue Schulleiter. Er könne es kaum erwarten, endlich loszulegen. Zwar unterrichtet er dieses Schuljahr noch in Villingen an der Golden-Bühl-Schule, doch er wird bereits jetzt in die Planungen miteinbezogen, wie er erklärt. "Er muss es ja dann auch umsetzen", meint Westermann und ergänzt im Hinblick auf organisatorische Aufgaben: "Das neue Schuljahr beginnt eigentlich schon jetzt."

Rath ist jedenfalls Feuer und Flamme für seine neue Aufgabe, wie er verrät. "Ich habe Lust, Schule mitzugestalten", meint er. Er wolle Begeisterung für neue Dinge schaffen und Lernformen sowie Unterrichtskonzepte in den Fokus nehmen. "Die Zeit von Klasse eins bis vier sehe ich als ganz entscheidend an für den späteren Werdegang", bilanziert er.

Apropos Werdegang: Rath, der in Villingen geboren ist, hat es nach eigener Aussage in die verschiedensten Städte verschlagen, ehe er aus familiären Gründen wieder zurück in seine Heimatstadt zog. Dort unterrichtet er seit nunmehr sechs Jahren. Für die Leitungsstelle in St. Georgen habe er sich bewusst entschieden, da ihm die guten Rahmenbedingungen in der Bergstadt gefallen.

Dass das nicht nur leere Worte sind, bestätigen Schneider und Westermann. Laut dem Schulamtsdirektor gebe es selten Kommunen, die so auf das Thema Bildung setzen, wie es in St. Georgen der Fall sei. Als entsprechend attraktiv bewerte er die nun besetzte Leiterstelle. "Uns geht’s gut in St. Georgen", räumt auch Westermann ein. Die Ausstattung sei angemessen und im Rathaus treffe man immer auf ein offenes Ohr.

Auf die Frage, warum es bei solch guten Bedingungen nicht früher zu einer Lösung am Rupertsberg kam, verweist Schneider auf unpassende Kandidaten. Zwar hat es laut ihm Bewerbungen gegeben, für eine Besetzung der Stelle habe es aber in keinem Fall gereicht. Wie viele sich an St. Georgen die Zähne ausgebissen haben – das möchte Schneider nicht verraten. Nur so viel sagt er: Im ganzen Zuständigkeitsbereich des Schulamtes Donaueschingen gebe es derzeit zehn freie Leitungsstellen. "Herr Rath hätte sicherlich die Auswahl gehabt, aber er hat sich bewusst für St. Georgen entschieden."

Man merkt: Heute will niemand lange zurückblicken, es geht um die Zukunft. Denn mit der nun neu besetzten Stelle haben die Akteure im Schulgeschehen auch wieder mehr Luft und Raum für Gestaltungsmöglichkeiten. "Wir haben wieder alle Schulen mit Leitern besetzt", fasst Rieger zusammen, was an diesem Tag wichtig ist. "Es gibt also auch mal erfreuliche Nachrichten."