Zum Mittagessen spielt der Trachten- und Musikverein Langenschiltach auf. Fotos: Paskal Foto: Schwarzwälder Bote

Öku: Auftritt von Kabarettist Detlev Schönauer mit "Das schreit doch zum Himmel" läutet Festwochenende ein

St. Georgen. Einen äußerst vergnüglichen Abend erlebten die zahlreich ins Ökumenische Zentrum gekommenen Besucher. Detlev Schönauer – bekannt aus der Sendung "Jacques Bistro" – gastierte mit seinem Programm "Das schreit doch zum Himmel". Dabei haben die Anwesenden mit seiner äußerst ansprechenden Art viel über die Saarländer erfahren.

Saarländer kennen nur neun Gebote

Schönauer erklärte zunächst, wie er ins Saarland gekommen und dort hängen geblieben ist. Er habe festgestellt, dass die Saarländer überall sind, so wie Kakerlaken. Es stimme nicht, dass die meisten Katholiken in Bayern leben. Dort sind es 57 Prozent, im Saarland dagegen 63 Prozent. Ein Saarländer kennt nur neun Gebote. Da viele unter Tage gearbeitet hätten, mussten sie stets "viel organisieren" wie dort stehlen heißt. Daher fehle dieses Gebot.

Der Kabarettist verstand es, den ganzen Abend für Heiterkeit im Raum zu sorgen. Die Besucher amüsierten sich prächtig und hatten reichlich Gelegenheit zum Lachen.

In seinem Bistro sind die lustigsten Veranstaltungen stets die Feiern nach einer Beerdigung. Beim Leichenimbiss wird viel getrunken und der Streuselkuchen darf keinesfalls fehlen. "Ohne Streuselkuchen ist man nicht richtig tot", erklärte Schönauer. Moses hat 40 Jahre für die Durchquerung der Wüste gebraucht, weil er nicht nach dem Weg gefragt hat.

Die Menschen lügen bis zu 200 Mal am Tag. Der Saarländer hat es da einfacher. Er antwortet einfach mit "Och puh". Bei einer Hochzeit ist eine solche Antwort nichtssagend. Für die menschliche Entwicklung war aber das Lügen sehr wichtig, denn sonst würden wir heute noch auf Bäumen leben.

Was beim Beichten so alles vorkommt, erheiterte die Anwesenden. Die Katholiken werden dadurch von ihren Sünden befreit, die Protestanten gehen gebückt – eine typische Protestantenkrankheit. Wie es bei den dreimal in der Woche vom Kirchenchor abgehaltenen Vorstandssitzungen zugeht, schilderte er anschaulich.

Einmal Ruhe dank Geschlechtertrennung

Als Kind ist er sonntags gerne in die Kirche gegangen, weil er das Geld für den Klingelbeutel vorher für Lakritze oder Brausestäbchen ausgeben konnte. Früher waren die Geschlechter in der Kirche getrennt, so hatte der Mann wenigstens einmal in der Woche Ruhe vor seiner Frau.

Immer wieder lockerte der Kabarettist mit seinem Piano und den selbst getexteten Liedern den Abend auf. Seiner Meinung nach müssten viel mehr moderne Lieder in der Kirche gesungen werden. Für den Kindergottesdienst hat er nach der Melodie von "Heidi" das Wort "Heiland" vorgeschlagen.

Nach dem donnernden Beifall entließen die Besucher den Künstler erst nach drei singenden Zugaben, die er mit seinem Piano begleitete.

Pastoralreferent Benedikt Müller meinte am Ende des sehr gelungenen Abends schmunzelnd: "Jetzt haben wir Ihnen das Saarländische näher gebracht. Vielleicht versteht mich nun der eine oder andere leichter, wenn ich etwas sage."