Die Folkband sorgt mit ihrer ganz eigenen Version von Yoga für gut gelaunte Gäste. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Kabarett: Vergnügliches Yoga nach Noten mit der Folkband "Gankino Circus" / Ausgiebige Beifallsstürme

St. Georgen. Für einen sehr skurrilen Kabarettabend mit viel Musik und abstrusem Humor sorgte die fränkische Folkband "Gankino Circus" im Theater im Deutschen Haus. Mit dem Programm "Die Letzten ihrer Art" brachten die vier Musiker das Publikum zum Toben.

Die Band aus Dietenhofen bestehend aus Maximilian Eder am Akkordeon, Johannes Sens am Schlagzeug, Simon Schorndanner an Saxophon und Klarinette und Ralf Wieland an der Gitarre. Die Musiker eröffneten den Abend ganz heimatverbunden mit Geschichten aus ihrer Jugend. Speziell aus ihrer Zeit im Gasthaus Zur heiligen Gans, in dem sie mit Wirt "Weizencharlie" manch skurriles Erlebnis hatten, nicht zuletzt dessen Ableben beim Ertrinken in einem Bierglas. Was die vier Musiker auf die Idee brachte, auf einer Art Xylophon mit Knochen des Dahingeschiedenen zu musizieren. Auch von einem Besuch Daniel Silbereisens im Gasthaus wussten sie zu berichten. Der war zur Kur da und erhielt von den Musikern Tipps für fränkisches Yoga.

Das führten sie sehr zum Vergnügen des Publikums gleich auf der Bühne vor. Eine Kostprobe ihres manchmal recht makabren Humors boten die vier auch mit dem Lied "Hat sich denn der Wirt erhängt, weil er uns kein Bier net schenkt."

Die Band wusste aber nicht nur mit ihrem etwas eigenartigen Humor zu begeistern. Auch der auf die Bühne gebrachte Musikmix gefiel den Besuchern. Bei energiegeladenen Stücken bewiesen die vier Musiker ebenso ihre Fingerfertigkeit wie bei melancholischen Erinnerungen an verflossene Liebschaften. Dazu gab es altes, volkstümliches Liedgut wie zum Beispiel das recht düstere "Es geht eine dunkle Wolk’ herein" oder Stücke, deren Musikstil zur schwer zu definieren war. Leicht zu erkennen war dagegen Sirtaki, äußerst ungewöhnlich allerdings, dass die musikalische Untermalung mittels eines Bohrers zustande kam.

Die Besucher erfuhren, dass der Name der Band auf einen bulgarischen Volkstanz zurückgeht. Dementsprechend spielte die Band auch weltbekannte Stücke im landesüblichen 11/8-Takt. Die Gäste hatten indes die Aufgabe, den Titel der Lieder zu erraten.

Den Saal zum Kochen brachten die Musiker schließlich mit Familienerinnerungen an die Zeit der amerikanischen Besatzung und krachendem, fränkischem Rock‘n‘Roll. Das Publikum hielt es dabei nicht mehr auf den Sitzen. Als Dank für einen sehr unterhaltsamen und abwechslungsreichen Kabarettabend gab es ausgiebige Beifallsstürme.