Im Franziskushaus findet regelmäßig ein Trauercafé statt. Foto: Klossek Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: Trauercafé bei erstem Treffen im Franziskushaus gut besucht / Angebot für Hinterbliebene

Im Franziskushaus findet künftig in regelmäßigen Abständen ein Trauercafé statt. Das erste Treffen zeigte: Das Angebot wird gut angenommen.

St. Georgen. Mesner Johannes Hilser war angenehm überrascht, dass zum ersten Treffen im Trauer-Café 13 Personen erschienen sind. Bei von seiner Frau Daniela gebackenem Kuchen und dazu Kaffee oder Tee war für den gemütlichen Teil des Nachmittags gesorgt.

Die Zeit des Verlustes gemeinsam überwinden

Mehrheitlich waren es Witwen, die dem ersten Treffen beiwohnten. Aber auch ein Ehepaar war darunter, das vor fünf Jahren seinen Sohn verloren hatte. Das zeigt: Trauern ist äußerst wichtig und hört nicht einfach auf, sondern bleibt auch noch nach Jahren bestehen. Johannes Hilser bildet sich momentan zum Diakon weiter. Zu seinem diakonischen Hauptfeld gehört neben dem Beerdigungs- auch das Trauerpastoral.

Das Zuhören ist in einem Trauerfall sehr wichtig. Die meisten Betroffenen wollen sich mitteilen, andere einfach stumm in den Arm genommen werden. Über das Sterben will sich in der heutigen schnelllebigen Zeit kaum jemand Gedanken machen, obwohl es jeden einmal trifft.

Bei den Anwesenden war die Bereitschaft zum Reden gegeben. Austauschen wollten sie sich über den letzten Moment des Verstorbenen. Dieser wird stets in Erinnerung bleiben. Einer Betroffenen war es besonders wichtig, dass sie noch rechtzeitig ins Klinikum gekommen war, bevor ihr Mann starb. Manche haben eine Scheu davor oder fürchten sich gar davor. Auch da ist es von Vorteil, vorher darüber gesprochen zu haben.

An diesem Nachmittag sind die Gedanken bei den Verstorbenen gewesen, Tränen sind gerollt und Berührungen oder ein Streicheln sind angenommen worden.

Hilser hat sich mit allen unterhalten. Er betonte ausdrücklich, dass diese Treffen überkonfessionell ablaufen. Ihm ist der Gedankenaustausch wichtig. Jeder trauert anders, allen gemein ist aber die Bewältigung der Trauer. Es ist schmerzlich, einen Menschen zu verlieren. Hilser möchte mit dem Trauer-Café dabei helfen, die Zeit danach besser durchleben zu können.

Das nächste Treffen findet am Dienstag, 24. April, von 14 bis 18 Uhr im Franziskushaus statt. Jeder kann innerhalb der angebotenen Zeit beliebig kommen und gehen.