Der Altar der katholischen Kirche bleibt verwaist. Foto: Klossek Foto: Schwarzwälder Bote

Virus: Kirche informiert über Änderungen / Messen verboten

St. Georgen. Mit leisem Quietschen öffnet sich die Tür der katholischen Kirche St. Georg. Als sie ins Schloss fällt, wird alles ruhig – noch ruhiger, als es ohnehin schon ist. Während draußen so gut wie keine Menschenseele auf den Straßen zu sehen ist, ist auch der Kirchenraum leer. Was an einem Mittwochmittag nicht unbedingt ungewöhnlich ist, wird nun auch zu den Gottesdiensten der Fall sein.

Die Rechtsverordnung von Baden-Württemberg zur Eindämmung des Coronavirus wurde am Mittwoch nochmals verschärft. Was bislang als Empfehlung galt, ist nun gesetzlich geregelt: Zusammenkünfte in der Kirche dürfen vorerst nicht mehr stattfinden.

Für die Katholiken der Bergstadt ergeben sich nun einige Änderungen, über die Pastoralreferent Benedikt Müller informiert. Neben den geplanten Gottesdiensten werden demnach auch alle weiteren Veranstaltungen der Pfarrgemeinde St. Georgen-Tennenbronn sowie deren Gruppierungen abgesagt.

Das Pfarrbüro wird für den Durchgangsverkehr geschlossen. Zwar seien die Büros zu den bekannten Zeiten besetzt, so Müller, man müsse allerdings auf eine Kontaktaufnahme per Telefon oder E-Mail zurückgreifen.

"Persönliche Kontakte sind auch in der Seelsorge auf das Allernötigste zu konzentrieren", erklärt Müller weiter. Zudem können Beerdigungen nur noch im engsten Familienkreis stattfinden. Maximal 20 Personen dürfen in die Friedhofskapelle.

Eine weitere Änderung, die allerdings die gesamte Erzdiözese Freiburg betrifft, ist die Verschiebung der Pfarrgemeinderatswahl auf Anfang April.

"Wir müssen die verbleibenden Möglichkeiten nutzen, um miteinander in Kontakt zu bleiben", so Müllers Appell in diesen Zeiten. "Einfach mal zum Telefon greifen und dort anrufen, wo Menschen alleine sind."

Es bleibt also noch einige Zeit still im Gottesraum der katholischen Kirche. Nur zum persönlichen Gebet sind die Türen weiterhin offen – so lange die staatlichen Richtlinien dies zulassen. Da alle allerdings sowieso besser zu Hause bleiben sollten, hat Müller einen Vorschlag für alle Gläubigen. "Mittags um 12 Uhr und abends um 18 Uhr läuten die Glocken. Zu diesen Zeiten können wir zu einem Gebet innehalten." Das Motto in Corona-Zeiten in der katholischen Kirche von St. Georgen heißt also: Weit von einander entfernt, doch im Geiste verbunden.

Kontakt in Notfällen: Pastoralreferent Benedikt Müller, Telefon 07724/ 9 46 85 18; Diakon Andreas Wolfgarten, Telefon 07729/ 530