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Polizei schreibt nach derzeitigen Ermittlungen einem Duo aus Albanien die Einbrüche in der Region zu / Kurort und Bergstadt besonders betroffen

Hinter Schloss und Riegel sitzen zwei Einbrecher, die für eine ganze Serie von Taten im Landkreis und insbesondere im St. Georgen und Königsfeld verantwortlich sein sollen. Doch: Wie viele Einbrüche gehen wirklich auf das Konto des Duos?

St. Georgen/Königsfeld. Für mindestens neun Einbrüche in St. Georgen und Peterzell sowie drei Einbrüche in Königsfeld sollen die Täter, die von der Polizei Ende Mai in Villingen-Schwenningen auf frischer Tat festgenommen wurden, verantwortlich sein. Die Ermittlungen laufen allerdings weiter auf Hochtouren.

Die Fälle

Auf einen Schlag sieben Einbrüche – damit sorgten die Täter am 12. Mai in St. Georgen und Peterzell für großes Aufsehen. Mit zum Teil brachialer Gewalt durch das Zertrümmern einer Fensterscheibe oder das knacken von Schlössern verschafften sie sich damals Zugang zu Büroräumen von insgesamt vier Firmen in der Industriestraße. Aber auch Betriebe im Bruderhausweg, einer Metzgerei in der Ortsstraße in Peterzell sowie im Sägewerk in der Straße "Unterm Wald" blieben nicht verschont. In zwei Fällen hatte sich der Aufwand nicht gelohnt, da die Täter nicht fündig wurden. Überhaupt dürfte angesichts der geringen Beute von 1200 Euro der Sachschaden deutlich höher liegen.

Nur drei Tage später hatten es Einbrecher auf ein Wohnhaus im Lärchenweg in St. Georgen abgesehen (Beute: 150 Euro), ehe es sie nach Königsfeld verschlug. Dort drangen sie in drei Wohnhäuser im August-Heisel-Weg, in der Lindenstraße sowie im Birkenweg ein. Auch hier hielt sich die Beute in Grenzen, allerdings kam es zu einem Zwischenfall: Im August-Heisler-Weg wurde der Täter von der Hausbewohnerin entdeckt, ihm gelang jedoch die Flucht. Nach Angaben von Polizeisprecher Harri Frank ist allerdings nicht auszuschließen, dass auch zwei Fälle in Erdmannsweiler und Neuhausen im März zu der Serie gehören. Auch, weil sich die Vorgehensweise ähnelt.

In Neuhausen hatten Einbrecher am 22. März – nachdem sie die Terrassentür eines Hauses in der Schulstraße eingeschlagen hatten – zwei Elektronikgeräte und ein hochwertiges Mountainbike entwendet. Damit nicht genug: Sie fuhren anschließend mit dem VW der Bewohner davon. Zur gleichen Zeit und nach dem gleichen Muster erfolgte zudem ein Einbruch in Erdmannsweiler. Dort schlugen die Täter ebenfalls eine Scheibe ein, entwendeten dann den BMW der Hauseigentümer, den sie aber in der Nähe des Sportplatzes in Neuhausen abstellten.

Die Ermittlungen

Hinsichtlich der Einbruchsserie laufen die Fäden bei der "Besondere Aufbauorganisation Wohnungseinbruchdiebstahl" zusammen, die an die Kriminalpolizei Rottweil angegliedert ist. Auch die Staatsanwaltschaft sei hierbei eingebunden. Eine Schwierigkeit im Zuge der Ermittlungen: die tatsächliche Anzahl der Einbrüche herauszufinden, für die die beiden festgenommenen Täter verantwortlich sind. Denn das Duo schweigt. "Wir müssen die Taten deshalb objektiv nachweisen – bislang ist die Anzahl der Einbrüche deshalb nicht klar", so Polizeisprecher Frank. Schließlich sei wichtig, dass die Fälle auch "gerichtsverwertbar" aufbereitet werden.

Sicher sei man sich seitens der Beamten, dass das Duo ab dem 11. Mai in der Region aktiv war und unter anderem auch noch in Villingen-Schwenningen und Mönchweiler zugeschlagen hat. "Es kann aber natürlich sein, dass die mutmaßlichen Täter schon vorher unterwegs waren", berichtet Frank mit Blick auf die Fälle in Erdmannsweiler und Neuhausen. Überhaupt sei der Umfang der voraussichtlich landkreisübergreifenden Serie noch nicht gänzlich geklärt. "Das ist eine größere Geschichte, weswegen wir auch Einbrüche im Landkreis Rottweil und weiter in Richtung Süden mit einbeziehen", so Frank.

Die Täter

Auf frischer Tat wurden die beiden Einbrecher am 25. Mai bei einem Einbruch in Villingen-Schwenningen ertappt. Nach Angaben der Polizei stammt das Duo aus Albanien und hat wohl keinen festen Wohnsitz in Deutschland. "Die Tatverdächtigen befinden sich weiter in Untersuchungshaft", berichtet Frank. Sie seien bei ihren Taten "hochprofessionell" vorgegangen und würden nicht in die Kategorie "Gelegenheitseinbrecher" passen. "Innerhalb der 14 Tage waren sie sehr aktiv", sagt er.

Unklar sei bislang, ob das Duo Komplizen hat oder zu einer Gruppierung gehört. Frank: "Wir haben aber die Erfahrung gemacht, dass solche Täter speziell für Einbrüche anreisen und dann wieder das Weite suchen." Das ist zumindest in diesem Fall nicht gelungen.