John Großpietsch (von links), Guido Eichenlaub und Eduard Henninger stellen die Hurracard vor. Foto: Schuster Foto: Schwarzwälder Bote

Initiative: Handels- und Gewerbeverein führt die Hurracard ein / Fünf Kommunen beteiligen sich

Eine Karte vom Arbeitgeber für den Arbeitnehmer, die den lokalen Einzelhandel stärken soll – diese Idee stellte der Handels- und Gewerbeverein im Rathaus vor. Die anschließende Diskussion zeigte: Viele sind interessiert, noch sind aber Fragen offen.

St. Georgen. Man kann ihnen beim täglichen Einkauf mittlerweile kaum mehr entkommen, all den Bonus-, Vorteils-, Rabatt- und Kundenkarten. Überall werden Verbraucher damit konfrontiert, besonders in der virtuellen Welt. Seit dem 24. Oktober gibt es nun eine weitere Karte für das Portemonnaie, die Hurracard, offiziell "St. Georgener Arbeitnehmer-Gutscheinkarte" genannt.

Sie wurde vom Handels- und Gewerbeverein der Bergstadt ins Leben gerufen. Als Systempartner für die Hurracard ist die Zeller Firma Großpietsch Produkt-PR mit dabei. Ihre Aufgabe ist die Bereitstellung der Karte, die Steuerung der technischen Abläufe, Verwaltung und interne Abrechnung sowie die Betreuung der Teilnehmer.

Doch was ist die Hurracard genau und was kann sie? Mittels dieser Karte kann ein Arbeitgeber bis zu 44 Euro pro Monat ohne zusätzliche Steuern und Abgaben an seine Mitarbeiter auszahlen. Mit der Hurracard kann dann der begünstigte Mitarbeiter bei teilnehmenden Geschäften in St. Georgen, Königsfeld, Triberg, Schonach und Schönwald einkaufen und bezahlen.

Dieser Tage organisierte der HGV eine Informationsveranstaltung im großen Sitzungssaal des Rathauses. Eingeladen waren Geschäfte, Einzelhändler, Betriebe und Arbeitgeber des Geltungsbereichs der Hurracard. Guido Eichenlaub vom Handels- und Gewerbeverein berichtete, welche Idee hinter der neuen Gutscheinkarte steht.

Lokale Strukturen werden gestärkt

Sie könne unter anderem mit dazu beitragen, dass die Bürger wieder mehr in ihren Heimatorten einkaufen, was dann dem lokalen Einzelhandel und somit auch letztlich der örtlichen kommunalen Infrastruktur nützen würde.

Lokaler Bezug und die Bindung an die jeweiligen Wohnorte müssten gestärkt werden. Aber auch die Arbeitgeber würden von einer verbesserten lokalen Bindung ihres Betriebes und ihrer Beschäftigten profitieren, ist sich Eichenlaub sicher.

Je mehr Teilnehmer, desto besser

Wie er in einem Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten erklärte, freue er sich über die Beteiligung von Triberg, Schonach, Schönwald und Königsfeld. Dies nütze letztlich allen Orten. Man werde in nächster Zeit den persönlichen Kontakt zu den Betrieben und Firmen der Teilnehmerorte suchen und mit den Arbeitgebern die Vorteile der neuen Gutscheinkarte besprechen, um sie mit ins Boot zu holen. Je mehr Teilnehmer, desto besser, das ist für Guido Eichenlaub völlig klar.

Anschließend sprach John Großpietsch von der Großpietsch Produkt-PR. Er stellte den rund 35 Besuchern das Gutscheinsystem Localbon, das der neuen Hurracard zugrunde liegt, vor. Damit die neue Karte von den Beteiligten akzeptiert werde, brauche es ein System, das sicher, schnell und einfach laufe. Mit einem individuellen und unbürokratischen Firmenservice würden die beteiligten Arbeitgeber betreut. Zusätzlich zur Karte könnten die beschenkten Arbeitnehmer auch auf die kostenlose Nutzer-App zurückgreifen. Damit ließe sich etwa der aktuelle Kontostand prüfen oder man könne die Namen der beteiligten Partnershops, also wo eingekauft werden kann, nachsehen.

Zusätzlich könne auch Werbung der beteiligten Betriebe und Einzelhändler aufgespielt werden. Großpietsch bezeichnete die Hurracard als absolute "Win-win-Strategie", die allen Beteiligten Vorteile brächte und zudem lokale Kreisläufe stärke.

In der anschließenden regen Frage- und Diskussionsrunde zeigte sich aber auch, dass noch weiterer Aufklärungs- oder auch Informationsbedarf besteht, wenngleich die Teilnehmer die Idee der Hurracard insgesamt sehr positiv aufnahmen.

John Großpietsch übergab zum Endes des Informationsabends symbolisch die erste Hurracard an Eduard Henninger und Guido Eichenlaub vom Handels- und Gewerbeverein St. Georgen.