Thomas Kieninger, der ursprünglich von einem dort gelegenen Hof kommt und der dort ebenfalls Felder besitzt, ärgert sich über einen Pflaumenklau. (Symbolfoto) Foto: dpa

Auch Kartoffelfeld leergeräumt. "Das Recht auf Eigentum wird hier mit Füßen getreten."

St. Georgen - Irgendetwas ist faul im Vogelloch: Vor einigen Wochen hat man dort ein Kartoffelfeld mit offensichtlich professionellen Mitteln leergeräumt, nun ärgert sich Thomas Kieninger, der ursprünglich von einem dort gelegenen Hof kommt und der dort ebenfalls Felder besitzt, über einen Pflaumenklau.

Dabei sähe er es weniger eng, dass man ihm die Früchte geklaut hat – vielmehr ist es die dreiste Art: Ein dicker Ast wurde einfach heruntergerissen und alle reifen Pflaumen gepflückt, nur einige unreife blieben hängen. "Mit dem Mundraub könnte man leben, aber einen solch dicken Ast einfach abzubrechen, ist frech", so Kieninger. Zumal man nicht sicher sein kann, ob sich in die riesige Wunde des Baumes Parasiten oder Pilze einnisten, die den ganzen Baum gefährden. "Das Recht auf Eigentum wird hier mit Füßen getreten", ärgert sich der Nebenerwerbs-Landwirt, der heute im Stockwald gemeinsam mit seiner Frau Ramona einen Hofladen betreibt.

"Das Recht auf Eigentum wird hier mit Füßen getreten"

Der Baum steht im Vogelloch auf einer Wiese, mit etlichen anderen. Äpfel, Birnen, Mirabellen, Zwetschgen und eben auch Pflaumen erntet Kieninger hier. Andere Landwirte würden die Bäume eher nicht auf die Wiese pflanzen, er sieht sie auch als Gestaltungselemente an – und im Frühjahr freut er sich über die Ernte seiner Bienen, die das Blütenmeer bestäuben.

Ein wenig ärgert er sich auch über Hundebesitzer, die hier gerne Gassi gehen. Nicht etwa nur deshalb, weil diese über die Wiese laufen und das kostbare Gras zertrampeln (und damit das Eigentum sogar wörtlich mit Füßen treten). Vielmehr seien viele auch nicht willens, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner aus dem Gras zu entfernen. "Hier entsteht die Grundlage von Lebensmitteln", versucht er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten zu verdeutlichen. Er appelliert an die Hundebesitzer, doch wenigstens den Kot der Vierbeiner mit zu nehmen – und an Menschen, die mitbekommen, wenn jemand Unrechtes tut wie die Zerstörung von fremdem Eigentum, dies dem Besitzer zu melden.