Türklinken sind echte Keimschleudern. Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Firmen stellen spezielle Griffe her

St. Georgen. Zwei heimische Firmen stellen für die Evangelische Altenhilfe Gesichtsschutz-Visiere und Türöffner her. Letztere ermöglichen es, Eingangs- oder Durchgangstüren mit dem Ellbogen beziehungsweise Unterarm zu öffnen, statt mit der Hand. Dies soll dabei helfen, das Übertragungsrisiko des Coronavirus zu vermindern, da die Infektionsgefahr durch die vielfache Berührung von Türgriffen durch Handflächen sehr hoch ist.

Auch Privatpersonen unterstützen das Projekt finanziell

Das Tragen der sogenannten Face Shields soll die Pflegekräfte ebenfalls vor einer potenziellen Ansteckung mit dem Coronavirus durch Tröpfchen-Infektion schützen.

Die Idee stammt vom Unternehmen 3D-Labs. "Gerne möchten wir unseren Beitrag dazu leisten, um sowohl ältere Mitbürger als auch die lokalen Pflegekräfte, die sich aufopfernd um die Senioren kümmern und vor deren Einsatz und Leistung wir täglich den Hut ziehen, im Rahmen unserer Möglichkeiten zu unterstützen", teilt deren Geschäftsführer Gerhard Duda mit. Unterstützung erhält die Firma von EBM-Papst, die weitere 3D-Drucker für das Projekt zur Verfügung stellen.

Innerhalb kurzer Zeit haben sich zusätzlich zu den Sachspenden besagter Unternehmen die Stadt St. Georgen sowie Privatpersonen aus der Bergstadt mit Geldspenden eingebracht. Darüber hinaus unterstützten Papst Licensing, die Volksbank Schwarzwald-Baar-Hegau, System Elektro Zubehör und das Technologiezentrum das Projekt finanziell.

3D-Labs ist darüber hinaus in einem weiteren Corona-spezifischen Forschungsprojekt involviert, bei der es um die individualisierte Herstellung von Atemmasken geht. "Die 3D-Technologie ist in dem Zusammenhang ideal, da sie in der Lage ist, personifizierte passgenaue Lösungen für jeden Nutzer, beispielsweise Ärzte, Pfleger oder auch Privatpersonen, herzustellen", sagt Maurice Scheer, geschäftsführender Gesellschafter von 3D-Labs.

Die hierfür notwendigen Daten können über Scanner generiert werden, die es zum Teil schon als App-Anwendungen für das Handy gibt. Schwierigkeiten bereitet insbesondere das zu verwendende Filtermaterial, die Abdichtung zur Gesichtshaut, die Reinigung beziehungsweise Desinfektion und die Ermittlung der Einsatz- und Nutzungsdauer der Masken. "Wir befinden uns hier noch in den Anfängen", erklärt Scheer.

Wiederverwertbarkeit spielt in heutiger Zeit eine immer größere Rolle

Er geht deshalb nicht von einer kurzfristigen Entwicklung von schutzklassenkonformen, zertifizierten Atemschutzmasken aus. In einem Markt, bei dem jedoch auch außerhalb von Krisenzeiten täglich Millionen an Atemschutzmasken verwendet und anschließend weggeworfen werden, sollte das Thema der Wiederverwertbarkeit nicht nur aus Kosten-, sondern gerade auch aus Umweltgründen eine immer größere Rolle spielen.