Seine erste Posaune kauft sich Daniel Weißer von seinem Kommuniongeld

Hardt/Eschbronn/St. Georgen (ls). Seine erste Posaune kaufte sich Daniel Weißer von seinem Kommuniongeld. Inzwischen hat der Locherhofer in Karlsruhe, Rio de Janeiro und Basel studiert und gibt selbst Musikunterricht.

Verschiedene Blasinstrumente hatte Familie Weißer zu Hause in Locherhof. "Ich habe einfach reingepustet und geschaut, was raus kommt", schmunzelt Daniel Weißer. Seine musikalischen Anfänge machte er auf der Blockflöte. Eineinhalb Jahre spielte er das Holzblasinstrument, ehe er mit neun Jahren mit der Posaune anfing.

Auf der Posaune kann er mit der Lippenstellung den Ton ändern. Anders als beispielsweise bei der Trompete, bei der Töne über Ventile erzeugt werden, gibt es bei der Posaune den Posaunenzug. "Woran orientiere ich mich, wie funktioniert das, woran hält man sich?" Diese Fragen faszinierten Weißer und weckten das Interesse am Blechblasinstrument. Seine erste Posaune kaufte er sich von seinem Kommuniongeld.

Weißer bewarb sich später bei mehreren Hochschulen, das mit dem Studienplatz habe gleich geklappt. Für sein Studium lernte der Posaunist zudem noch Klavier. Davor war er für drei Jahre Jungstudent in Trossingen.

In Karlsruhe und Rio de Janeiro studierte er Posaune – pädagogisch und künstlerisch. Noch während seiner Zeit als Student in Karlsruhe begann er, an der Jugendmusikschule (JMS) St. Georgen-Furtwangen zu unterrichten. "Ich habe erfahren, dass Lehrer für Posaune gesucht werden", beschreibt er seine Anfänge. Seit 2015 gibt er auch in Trossingen Unterricht. Insgesamt 25 Schüler betreute er neben seinem Masterstudium, in Basel, das er im Sommer abgeschlossen hat.

"Ich wollte immer beides machen. Unterrichten und selbst spielen", erläutert er. Nur im Orchester zu spielen sei für ihn nicht erfüllend. Dass ihm das Unterrichten Spaß macht, wusste er schon früh.

Auch der Wunsch zu dirigieren – Weißer leitet unter anderem den Hardter Musikverein Concordia an – kam schon während seines Bachelor-Studiums auf. "Wenn man selbst im Orchester spielt, dann hat man wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Als Dirigent kann man viel bewegen, sich entfalten. Das ist das, was ich will. Das ist das, was mir Spaß macht." Der Posaunist war auch mit einem Blechbläser-Quintett auf Festivals in der Schweiz unterwegs. Stolz ist er auch darauf, dass er mit der Polnischen Kammerphilharmonie durch Deutschland tourte. "Dort haben wir unter anderem in der alten Oper in Frankfurt gespielt. Das war schon beeindruckend."

Ein Instrument zu erlernen und selbst zu musizieren sei, "wie wenn sich ein Tor zu einer anderen Welt, der Musik-Welt öffnet", beschreibt er den Reiz. "Das bringt jeden Menschen nach vorne, man lernt sich selbst wahnsinnig gut kennen." Weitere Vorteile seien, dass das Lernen eines Instruments die Sinne und Fähigkeiten schule, beispielsweise von Gehör, Gehirn und Koordination.

Musik begeistere ihn wegen ihrer Vielfalt und Internationalität. Auch die emotionale Tiefe, die Musik haben kann, begeistert ihn: "Es ist unglaublich, wie viel Emotion in einem Stück stecken kann." Wenn er längere Zeit nicht spielen kann, dann fehlt ihm das Musizieren. "Musik ist mein Antrieb – wie Kraftstoff bei einem Motor. Deswegen muss ich es glaube ich auch machen."

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