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Relativ viele Schüler mit Migrationshintergrund

Der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund nimmt zu. Das merken auch Schulen in St. Georgen. So nutzt die Robert-Gerwig-Schule die Möglichkeiten der Vorbereitungsklassen in diesem Schuljahr "besonders intensiv", erklärt Rektor Jörg Westermann.

St. Georgen. "Wir haben relativ viele Schüler mit Flüchtlings- oder europäischem Migrationshintergrund", erklärt Westermann. So werden in den kommenden Tagen zwei Vorbereitungsklassen gebildet, eine für Grundschüler, die andere für Werkrealschüler. Mit dem Unterricht werde in den beiden Vorbereitungsklassen dann am Montag begonnen. Dabei gebe es jeden Schultag eine Doppelstunde, je nach Möglichkeiten im Stundenplan auch mal noch eine dritte und vierte. Unterrichtet werde dabei nicht nur Deutsch, sondern auch andere Fächer wie Mathe und Geschichte, jedoch auf einem angepassten Niveau. Vor allem gehe es für die fremdsprachigen Schüler darum, Deutsch zu lernen, wobei manche von ihnen auch eine ganze andere Schrift gewohnt seien, die nicht auf dem Alphabet fußt. Diese Schüler müssten also auch erst mit der Schrift hierzulande vertraut gemacht werden.

Lehrerstunden hierfür gebe es an der Robert-Gerwig-Schule schon seit vier oder fünf Jahren, berichtet Westermann. Aus diesen Erfahrungen heraus würden die Vorbereitungsklassen in diesem Jahr besonders intensiv genutzt.

Zwei Vorbereitungsklassen

In der Konferenz am Mittwoch meldeten die Lehrer nun ihre Schüler an, die eine Vorbereitungsklasse besuchen sollten. Diejenigen, die gar keine Deutschkenntnisse hätten, würden bevorzugt in eine solche Klasse aufgenommen, so der Rektor. Im Lauf der Zeit würden die Vorbereitungsklassen dann mit Schülern aufgefüllt, die schon etwas mehr mit der deutschen Sprache vertraut seien.

Sobald ein Schüler seine Sprachkenntnisse aufgeholt habe, verlasse er die Vorbereitungsklasse, um ausschließlich an der Regelklasse teilzunehmen. So seien die Vorbereitungsklassen zum Schuljahresbeginn relativ groß, würden dann aber kleiner. Letztlich sei es das Ziel der Vorbereitungsklassen-Lehrer, "sich selbst überflüssig zu machen" und die Klassen aufzulösen. Der Erfolg bei den Kindern sei unterschiedlich. "Es gibt Kinder, die wollen das und lernen sehr schnell", weiß Westermann. Bei gutem Lernerfolg gebe es auch die Möglichkeit, dass Schüler von der Werkrealschule der Robert-Gerwig-Schule an die Realschule wechseln. "Das funktioniert ganz gut in St. Georgen", freut sich Westermann über das Miteinander der Schulen. Werkrealschüler könnten auch mal 14 Tage an der Realschule "schnuppern", um sich klarer zu werden, ob ein Wechsel sinnvoll sei.

"Die Flüchtlingswelle seit 2015 hat auch bei uns aufgeschlagen", so Westermann. Aber auch aus Italien und der Türkei kämen Familien mit ihren Kindern nach St. Georgen, vielleicht weil sie hier schon Angehörige und die Aussicht auf einen Arbeitsplatz hätten, nennt der Rektor Beispiele.

"Gutes Miteinander"

Kinder mit Migrationshintergrund sind an deutschen Schulen mittlerweile Alltag. Und das Miteinander an der Robert-Gerwig-Schule funktioniere gut, sagt Westermann.