Nachdem die Boote offenbar mutwillig zerstört wurden, müssen Besucher diesen Sommer auf das Bootfahren verzichten. Foto: Hilbertz

Steg bleibt diesen Sommer leer. Gemeinderat Vincenzo Sergio unterstellt Nutzern Mutwille.

St. Georgen - Der Klosterweiher stand in der jüngsten Gemeinderatssitzung im Fokus mehrerer Anfragen aus dem Gremium. Dabei ging es um verschwundene Boote, die Öffnungszeiten und die problematische Parksituation.

"Wo sind eigentlich die Boote?" Es war eine scheinbar einfache Frage, die Gabriele Elsäßer (FW) in der jüngsten Sitzung stellte. Beim regelmäßigen Schwimmen im Klosterweiher sei ihr aufgefallen, dass der Steg, für den man einmal viel Geld bezahlt habe, leer ist. Es folgte eine Diskussion, die im sonst eher harmonisch geprägten Gremium selten vorkommt.

In den Ratsreihen findet sich Vincenzo Sergio (CDU), dem das Seehaus und der dazugehörige Bootsverleih gehört. Auf Nachfrage erklärte er dem Gremium, dass die Boote offenbar alle mutwillig zerstört wurden. "Ein paar Mal waren sie diesen Sommer draußen, danach waren alle kaputt", sagte er. Demnach fuhren die Nutzer offenbar bewusst gegen die Steine entlang des Sees.

Boot kostet mehrere tausend Euro

Eines der Boote koste derweil mehrere tausend Euro, einige davon habe er aus eigener Tasche gezahlt. Immer wieder habe er die Boote repariert, eines sei sogar beim Schneeräumen beschädigt worden. Die Konsequenz: Der Bootsverleih ist vorerst außer Betrieb.

Bürgermeister Michael Rieger, der erstmals seit seiner Erkrankung wieder eine Gemeinderatssitzung leitete, sprach von einer unglücklichen Situation. Der Bauhof habe dieser Tage viel zu tun, vielleicht könne man eines der Boote nebenbei richten. Für den Sommerbetrieb werde es aber sicher nicht mehr reichen.

Auch beim Thema Öffnungszeiten schlugen indes die Emotionen hoch. "Es kommen Leute auf mich zu, die mich fragen, was ich eigentlich im Gemeinderat mache", meinte Sergio. Viele stören sich demnach seit Jahren an den kürzeren Öffnungszeiten im Juni. Erst im Juli werden diese verlängert.

Rieger hielt derweil dagegen: Wenn im Juni noch das Hallenbad geöffnet ist, könne man aufgrund der Personallage nicht die Öffnungszeiten am Klosterweiher verlängern. Man habe aber bereits in diesem Jahr reagiert und eine Aushilfe für die letzten Junitage eingestellt, sodass das Naturschwimmbad bis 20 Uhr geöffnet ist.

Darüber hinaus sprach Elsäßer die teilweise chaotische Parksituation am Weiher an. "So wie manche parken – da würden noch welche hinpassen." Die Stadt will nun prüfen, ob Markierungen angebracht werden können.