Toni Bartl (von links), Juri Lex und Andy Asang sind absolute Multitalente und bieten im Theater im Deutschen Haus eine fulminante Show. Foto: Schuster Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Kulinarisches und Kulturelles aus dem Nachbarbundesland steht im Theater auf dem Programm

Vom "Nudelsalat-Instrument" über die "Benzinkanister-Gitarre" bis hin zum "Abflussrohr-Didgeridoo": Das Trio Knedl und Kraut bewies am Wochenende im Theater im Deutschen Haus ihr musikalisches Können. Das Publikum war begeistert.

St. Georgen. Die Macher der Theaterbühne wussten es bereits, diese Mischung ist einfach unschlagbar: Man nehme bayerisches Musik-Comedy der Spitzenklasse, serviere das passende Essen nebst Fassbier – und fertig zubereitet ist eine Abendunterhaltung vom Feinsten, die bei den zahlreichen Gästen fantastisch ankam.

Weltreise bringt Interessantes zutage

Das Theater im Deutschen Haus war für diesen Abend bereits seit Längerem ausverkauft und nach dem ersten, sehr erfolgreichen Gastspiel vor zwei Jahren, freuten sich die 130 Besucher nun auf den zweiten Stopp des Trios Knedl und Kraut mit ihrer "Bayerischen Weltreise" in der Bergstadt.

Nach einem zünftigen bayerischen Essen – die Gäste konnten zwischen drei Speisen wählen – legten die drei Oberbayern Toni Bartl, Juri Lex und Andy Asang gleich so richtig los. Auf den verschiedenen Stationen ihrer Weltreise erlebten sie so einiges und lernten auch verschiedene einheimische Lieder kennen, die sie dann auf ihre urkomische, unnachahmliche Art präsentierten.

Allesamt begnadete Musiker, zogen die Drei eine Show ab, wie sie sicher noch nicht oft im Deutschen Haus gezeigt wurde. An Instrumenten wie sie jeder kennt, gab es nur die Geige, den Kontrabass, die Steirische Ziehorgel und ein kleines Schlagzeug. Alle anderen Instrumente, oder besser gesagt Musikgeräte, hatte sich das Trio selbst zusammengebaut – und das waren viele. was gab es da nicht alles: etwa das Abflussrohr, das als Didgeridoo der australischen Ureinwohner für ein irisches Folkstück verwendet wurde, das "Nudelsalat"-Instrument, gebaut aus Autoteilen, oder das "Autohupenklavier", auf dem meisterhaft Frank Sinatras "New York, New York" intoniert wurde.

Die drei Künstler boten unglaubliche und fantastische Unterhaltung nahezu ohne Pause und das mit einer scheinbaren Lockerheit und Leichtigkeit, die die begeisterten Besucher immer wieder von den Bierbänken riss.

Was sie musikalisch drauf haben, jenseits von tollem Klamauk und super Show, kam unter anderem beim ungarischen Csardas zum Ausdruck. Das war ebenso brillant wie Toni Bartl an der Steirischen Ziehorgel, der in Italien auf seinem Instrument gar Weltmeister wurde. Beim Betriebsausflug der Band ging es nach Bad Reichenhall, wo die Musiker ein "Lied aus den Sole-Stollen" kennenlernten und es prompt auf der Theaterbühne mit einem glasklarem Satzgesang präsentierten.

Zum Schluss kommt doch Heimweh auf

Schräg und urkomisch war auch das Lied, das die drei in Südafrika entdeckten: "Bring mi hoam, Joanna, bevor die Moni kommt" – im Original ein Titel von Eddy Grant.

Aber es gab nicht nur Musik an diesem Abend. Andy Asang trug in seiner unnachahmlichen Art den Aloisius aus "Ein Münchener im Himmel" von Ludwig Thoma vor und wechselte dabei immer wieder in den sächsischen, wienerischen und schwäbischen Dialekt. Auch hierfür gab es Standing Ovations der Besucher.

Irgendwann kam aber doch ein bisschen Heimweh auf. Zurück in Oberbayern hatte Andy den deutschen Schlager für sich entdeckt und riss nochmals die Gäste zu Begeisterungsstürmen hin. Beim "Final Countdown", gespielt auf Moped-Ersatzteilen und "Smoke on the Water" von Deep Purple auf der "Benzinkanister-Gitarre" gab es schließlich kein Halten mehr.

Mit rhythmischem Klatschen begleitete das Publikum die Künstler zur Zugabe "Sierra Madre".