Für ihre sportlichen Erfolge auf Landes- und Bundesebene sowie bei internationalen Wettkämpfen wurden beim Kreisschützentag in Glatten zahlreiche Schützen geehrt. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder Bote

Sportschießen: Zahlen im Schützenkreis Freudenstadt mit Ausnahmen rückläufig

Ehrungen für sportliche Erfolge und für ehrenamtliches Engagement standen beim Kreisschützentag des Schützenkreises Freudenstadt im Mittelpunkt. Auch sonst gab es viel Positives zu berichten, doch den Schützenkreis und seine Vereine plagen Nachwuchssorgen.

1465 Mitglieder zählt der Schützenkreis Freudenstadt derzeit. Das sind fünf mehr als im Vorjahr, freute sich Kreisoberschützenmeister (KOSM) Kurt Stoll, der seine Schützenschwestern und Schützenbrüder sowie zahlreiche Ehrengäste am Freitag Abend beim Kreisschützentag im Sportheim des SV Glatten willkommen hieß.

Doch die Zahl trügt. Denn beim Nachwuchs ist die Mitgliederzahl stark rückläufig. Waren es 2015 noch 166 Jugendliche, die in den Schützenvereinen trainierten, so sind es aktuell nur noch 143. Dass es auch anders gehe zeige der BSC Freudenstadt, erklärte Stoll. Der zähle aktuell 27 Jugendliche. Gut laufe es auch bei der Sabt. Durrweiler (18 Jugendliche), dem SV Tumlingen (16), dem SV Tell Lützenhardt (15) und bei der Sabt. Glatten (13).

Aber auch die Besetzung der Ehrenämter im Kreisschützenmeisteramt gestaltet sich immer schwieriger. Kurt Stoll fungiert nicht nur als Kreisoberschützenmeister, sondern hat auch noch das Amt des Kreissportleiters inne. Beim Kreisschützentag 2019 in Grüntal stehen erneut Wahlen an. Bis dahin gilt es auf jeden Fall einen Nachfolger für Kreisjugendleiterin Verena Dengler zu finden.

Hohe Ausfallquote "untragbarer Zustand"

Trotz gravierender Änderungen durch die Sportordnung des Deutschen Schützenbunds (DSB) seien die Kreismeisterschaften gut über die Bühne gegangen, ließ Stoll die Anwesenden wissen. Auch die neuen Disziplinen wurden gut angenommen. Was den KOSM allerdings mächtig geärgert hat war die Zahl derjenigen, die gemeldet waren aber nicht zum Wettkampf angetreten sind. Von 486 Startern waren es gerade einmal 389. Damit lag die Ausfallquote bei fast 20 Prozent. "Ein untragbarer Zustand", wie Stoll bemerkte. "Das ist viel zu viel und kann auf keinen Fall akzeptiert werden."

Auffällig sei, dass vor allem Jugendliche nicht zu den Kreismeisterschaften angetreten seien. Dies könne, so Stoll, jedoch nicht den Jungschützen angelastet werden: "Hier sind die Jugendleiter in die Pflicht zu nehmen." Sie müssten sich die Zeit nehmen und mit den Jugendlichen zur Meisterschaft gehen, forderte Stoll.

Sein Dank galt allen Obmännern und Referenten, den Schießleitern und Helfern auf den Anlagen der Kreismeisterschaft und all denjenigen, die sich im vergangenen Jahr tatkräftig in irgendeiner Form im und für den Schützenkreis engagiert haben.

Auch Kreisjugendleiterin Verena Dengler treibt die Sorge um den Schützennachwuchs um. Als sie ihr Amt 2012 angetreten habe, seien es bei der Jugendrunde noch 59 Schützen und zehn Mannschaften gewesen. Deren Anzahl sei mittlerweile auf 31 Schützen und fünf Mannschaften geschrumpft. "Das ist leider eine sehr traurige Bilanz", sagte die Kreisjugendleiterin, die die Jugendarbeit der Sabt. Durrweiler besonders hervor hob. Diese hatte bei der Jugendrunde 2017 mit 14 Schützen knapp die Hälfte aller Teilnehmer gemeldet. Als gute Möglichkeit zur Schulung und Weiterbildung der Jungschützen nannte sie die Bezirksjugendschulung Gewehr.

Ausschließlich positive Nachrichten hatte dagegen Kreisschatzmeister Gerhard Schwab. Er berichtete von einem Gewinn von über 2000 Euro und wurde für seine akkurate Kassenführung gelobt. Gemeinsam mit dem Kreisschützenmeisteramt wurde auch der Kreisschatzmeister von den Anwesenden einstimmig entlastet.

Doppelte Kritik an mangelnder Präsenz

Lobende Worte, aber auch Kritik kamen von Bezirksschützenmeister (BSM) Heiner Oehme. Er gratulierte dem Schützenkreis Freudenstadt zu seinen erfolgreichen Schützen und deren "beachtlichen Erfolgen". Beim Bezirksschützentag in Tuttlingen seien allerdings nur vier Vertreter aus dem Schützenkreis Freudenstadt anwesend gewesen. "Das ist beschämend", merkte Oehme an.

Kritik kam auch von Sportkreispräsident Alfred Schweizer, der sich über die mangelnde Teilnahme am Sportkreistag geärgert hatte. Von den 16 Schützenvereinen seien zu der alle vier Jahre stattfindenden Versammlung gerade einmal fünf zu der Veranstaltung erschienen – für die Sportkreisratsmitglieder sei diese mangelnde Resonanz "schon etwas deprimieren", machte er deutlich. Sie wollten schließlich nicht nur kontaktiert werden, wenn es brenne oder wenn Zuschüsse benötigt würden. Der Sportkreispräsident vergaß jedoch nicht, das Ehrenamt und insbesondere eine gute Jugendarbeit hervorzuheben und dankte allen, die sich in den Schützenvereinen in der Vereins- und Jugendarbeit ehrenamtlich engagieren. Er hoffe, so Schweizer, dass es ihnen auch in Zukunft gelingen möge, genügend ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden.

Rajko Pajdic, Vorsitzender des SV Glatten, freute sich, dass sein Verein den Kreisschützentag ausrichten und die Gäste bewirten durfte. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Bauernkapelle Böffingen. Schießen habe in Glatten bereits seit 1920 Tradition und seit 1958 seien die Schützen ein fester Bestandteil des SV und eine von insgesamt sechs Abteilungen, so Pajdic.

Am Ende der Versammlung luden KOSM Kurt Stoll und BSM Heiner Oehme alle Schützenvereine des Schützenkreises Freudenstadt noch zum Landesschützentag am Samstag, 14. April, in Ilshofen ein.

(ds). Aktive Sportler des Schützenkreises Freudenstadt, die im vergangenen Jahr im Jugendbereich und bei den Erwachsenen auf Landes- und Bundesebene sowie bei internationalen Wettkämpfen besonders erfolgreich waren, wurden beim Kreisschützentag in Glatten geehrt.

KOSM Kurt Stoll erinnerte "an wunderschöne Momente des Erfolgs", und "an die Tage, an denen unsere Sportler den Lohn bekamen für ihr hartes Training und den richtigen Einsatz ihres Talents".

Gemeinsam mit Bezirksschützenmeister Heiner Oehme, Kreisjugendleiterin Verena Dengler und Kreisschatzmeister Gerhard Schwab überreichte er Gutscheine für Schützenzubehör an Andreas Henne, Karl-Ernst Weißmann, Robin Bosch, Markus Lück, Erich Huber, Roland Schmid, Rolf Haier und David Wälde (alle ASC Freudenstadt), an Oskar Künkler (ASC Freudenstadt und SV Dietersweiler), an Michael Arbogast, Thomas Krensel, Harald Glück, Holger Hinsche und Joachim Kopittke (Sabt. Durrweiler), Rainer Haug und Christian Fischer (WTV Freudenstadt, Karl Brissaud (SV Tell Lützenhardt), Joachim Kreile (BSC Freudenstadt), Jochen Lutz, Marius Lutz und Christoph Lutz (SGi Grüntal/Frutenhof), Tobias Hiller, Markus Grammel, Philipe Kaltenbach und Norbert Erbele (SV Obertal).

Eine besondere Ehrung hatte der KOSM für Christoph Lutz vorbereitet. Er erklärte ihn zum Nachwuchsschützen des Jahres 2017. Christoph Lutz konnte die Ehrung allerdings nicht persönlich entgegen nehmen, da er, wie Kurt Stoll erklärte, derzeit im Landesleistungszentrum Pforzheim trainiere.

(ds). Kreisoberschützenmeister Kurt Stoll nutzte beim Kreisschützentag in Glatten die Gelegenheit, sich bei allen, die in Vereinen und Verbänden des Schützenkreises Freudenstadt ehrenamtlich tätig sind, für ihr Engagement zu bedanken.

Doch auch bei den Schützen gehe die Zahl derer, die bereit seien, ein Ehrenamt anzunehmen, allmählich zurück, wie der KOSM bemerkte. Insbesondere junge Menschen seien dazu immer weniger bereit. Laut Stoll liege es oftmals daran, wie mit den Ehrenamtlichen umgegangen wird. Ständige Kritik oder gar Beleidigungen seien unangebracht. Stoll sprach von einer bedauerlichen Entwicklung, "die so nicht weiter gehen kann". Der Schützenkreis Freudenstadt könne stolz darauf sein, dass es bei ihm noch Menschen gebe, die bereit seien, unentgeltlich ein Ehrenamt zu bekleiden. Ihnen allen galt sein Dank.

Mit dem Ehrenzeichen in Silber des Schützenkreises Freudenstadt wurden von ihm gemeinsam mit Bezirksschützenmeister Heiner Oehme, Kreisjugendleiterin Verena Dengler und Kreisschatzmeister Gerhard Schwab geehrt: Wolfgang Lamparth, Dietmar Lust, Tanja Luger und Wolfgang Scheu (alle Sabt. Durrweiler), Helmut Schlaich und Andreas Köpff (beide Sabt. Glatten), Thomas Frey, Hubert Röller, Andreas Stoll, Ann-Katrin Wölfel, Nicolai Wölfel, Felix Wurster, Karina Bohnet, Susann Eisenbeis und Inge Seeger (SGi Grüntal/Frutenhof), Sylvia Medel und Reiner Weber (SV Mitteltal), Reinhard Woide (SV Obertal).

Die Verdienstmedaille des Württembergischen Schützenverbands (WSV) in Bronze durfte Mike Pfeifle vom SV Huzenbach entgegen nehmen.

Die Verdienstmedaille des WSV in Silber bekam Ulli Schmelzle vom SV Obertal überreicht.

Das Kreiskönigsschießen Freudenstadt 2018 hat nicht nur drei neue Schützenkönige und -königinnen hervorgebracht. Auch die Prinzessinnen und Ritter sind neu. Beim Kreisschützentag in Glatten bekamen sie von Kreisoberschützenmeister Kurt Stoll und von den Kreisschützenkönigen des Vorjahres Königsketten umgehängt und Trophäen überreicht. Björn Schneider vom SV Tell Lützenhardt wurde dabei mit einem 22 Teiler neuer Kreisjugendschützenkönig. Erste Prinzessin bei der Jugend ist Pia Mast (35,8 Teiler) von der Sabt. Durrweiler. Zum zweiten Ritter wurde Fabian Rieger (48,7 Teiler) vom SV Tumlingen geschlagen. Bei der Konkurrenz der Damen fiel die Entscheidung diesmal überaus knapp aus, denn sowohl die neue Kreisschützenkönigin Bettina Fischer vom SV Tumlingen, als auch die erste Prinzessin Julia Steinhart vom SV Bösingen, hatten mit einem 13,3 Teiler das selbe Ergebnis geschossen. Zweite Prinzessin wurde Susanne Dieterle (18,6 Teiler) vom SV Bösingen. Bei den Herren holte sich Jochen Stoll von der SGi Grüntal/Frutenhof mit dem hervorragenden Ergebnis eines Teilers von 6,0 den Titel des Kreisschützenkönigs. Vorjahressieger Andreas Henne (17,0 Teiler) vom ASC Freudenstadt musste sich ihm als erster Ritter geschlagen geben. Zum zweiten Ritter wurde Manfred Eppler (19,23 Teiler) von der Sabt. Durrweiler geschlagen. Unser Bild zeigt (von links): Björn Schneider, Pia Mast, Bettina Fischer, Julia Steinhart, Susanne Dieterle, Jochen Stoll und Andreas Henne. Foto: Sannert