DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher fordert, dass russische Athleten sich gegen den Ukraine-Krieg aussprechen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Behindertenverbands-Präsident Beucher fordert, dass russische Athleten sich als Voraussetzung für einen Paralympics-Start klar vom Angriffskrieg gegen die Ukraine distanzieren müssen.

Frankfurt/Main - DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher hat eine weitgehende Neutralitätserklärung als Voraussetzung für eine Wiederzulassung russischer Athleten unter neutraler Flagge bei den Paralympics in Paris mitinitiiert.

"Wir wollen ganz klare Botschaften haben, was neutral ist und was nicht", sagte der Chef des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) am Randes des 53. Ball des Sports am Samstagabend in Frankfurt der Deutschen Presse-Agentur. 

Beucher: "Unverantwortliche Hängepartie"

"In dieser Neutralitätserklärung muss drinstehen: "Ich verabscheue den Krieg und bin gegen den Krieg". Sonst ist das eine unglaubwürdige Augenwischerei", meinte er. "Nur zu erklären, man sei neutral, ist zu so schwammig." Deshalb habe man einen Brief mit dieser Forderung an den Paralympics-Weltpräsidenten Andrew Parsons geschickt. Dass bei der Frage der Teilnahme russischer Athleten in Paris noch so viel Unklarheit herrsche und die nächsten Paralympics zeitlich näher rückten, hält Beucher für eine "unverantwortliche Hängepartie".

Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hatte sich trotz des Angriffskrieges der Russen gegen die Ukraine gegen einen Ausschluss von Russland und Belarus entschieden. Ende September entschied die IPC-Generalversammlung, die Suspendierung von Russlands Paralympics-Komitee um zwei Jahre zu verlängern, Sportlerinnen und Sportler aus dem kriegstreibenden Land aber unter Bedingungen wieder zuzulassen. Deutschland und vor allem weitere westliche Länder waren gegen Wiederzulassung.