Das Skisprungteam Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe, Richard Freitag und Karl Geiger (von links). Foto: dpa

Leichtathletin als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet. Wahl fällt auch auf Niklas Kaul und die Skispringer. 

In einem Jahr ohne Olympische Spiele werden zwei Leichtathletik-Weltmeister "Sportler des Jahres": Malaika Mihambo und Niklas Kaul gelten auch als deutsche Medaillenhoffnung für Tokio 2020 und als ein Duo mit viel Star-Potenzial.

Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo, der neue Zehnkampf-Star Niklas Kaul und das Skisprung-Team um Markus Eisenbichler sind die deutschen "Sportler des Jahres" 2019. Sie wurden bei der Gala in Baden-Baden ausgezeichnet und folgten den Vorjahressiegern Angelique Kerber (Tennis), Patrick Lange (Triathlon) und der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft.

Etwa 700 Gäste im Kurhaus, darunter viele ehemalige Gewinner, feierten am Sonntagabend in feiner Robe bei der Traditionsveranstaltung im Kurhaus. Leichtathletin Mihambo setzte sich bei der Journalisten-Wahl mit 2281 Punkten deutlich vor Triathletin Anne Haug (1456) und Hindernisläuferin Gesa Krause (994) durch. Die 25-Jährige von der LG Kurpfalz hatte bei der WM in Doha mit 7,30 Metern unangefochten Gold gewonnen und damit eine überragende Saison gekrönt. Haug glänzte erstmals auf Hawaii als Ironman-Siegerin, Krause gewann Bronze bei der Leichtathletik-WM.

Mit seinem Sensationssieg von Katar sammelte der Mainzer Kaul mehr Punkte (1973) als Triathlon-Ass Jan Frodeno (1892) mit seinem erneuten Erfolg auf Hawaii. Mit 8691 Punkten im Wettkampf hatte sich der 21-jährige Kaul zum bisher jüngsten Weltmeister bei den Königen der Athleten gekürt. Dritter wurde Skispringer Eisenbichler (1159), der in Seefeld nicht nur mit dem Team, sondern auch von der Großschanze den WM-Titel eroberte. Frodeno war 2015 schon einmal "Sportler des Jahres".

Erstmals seit 2013, als Speerwerferin Christina Obergföll und Diskus-Ass Robert Harting triumphierten, gab es in den Einzelwertungen zwei Gewinner aus der Leichtathletik. Mihambo und Kaul gelten auch als große Hoffnungen für die Olympischen Spiele in Tokio – wenn sie Form und Gesundheit bis zum August 2020 wahren können.

Der zweifache Schwimm-Weltmeister Florian Wellbrock belegte Rang vier bei der 73. Auflage der Wahl. Kaul und Wellbrock haben im November – ebenfalls in Baden-Baden – bereits den Sport-Bambi gewonnen. Der inzwischen 22 Jahre alte Wellbrock hatte bei der WM in Südkorea über 10 Kilometer im Freiwasser und 1500 Meter Freistil im Becken gesiegt.

Als "Mannschaft des Jahres" kamen die Skispringer Eisenbichler, Karl Geiger, Stephan Leyhe und Richard Freitag auf 1764 Punkte. Auf Rang zwei landeten die Ruder-Weltmeister des Deutschland-Achters (1396) vor dem Tennis-Doppel Kevin Krawietz/Andreas Mies, das überraschend die French Open und viele Sympathien gewonnen hatte.

Die "Sportler des Jahres" werden seit 1947 gekürt, Organisator ist die Internationale Sport-Korrespondenz (ISK). Erste Sieger waren der Tennisspieler Gottfried von Cramm und die Leichtathletin Marga Petersen. Zehn Jahre später gewannen die Fußballer von Borussia Dortmund die erstmalige Auszeichnung als "Mannschaft des Jahres". Der deutsche Fußball-Meister und -Pokalsieger FC Bayern München schaffte es in diesem Jahr nicht unter die besten zehn.