Über den Stand der Dinge beim Spielplatz an der Turnhalle herrschen durchaus unterschiedliche Meinungen.Foto: Weisser Foto: Schwarzwälder Bote

Spielplatz: Ortsvorsteher und Frauke Ohnmacht unterschiedlicher Meinung über Stand der Dinge

Ein Kinderspielplatz nach baulichen Vorschriften und pädagogischen Vorgaben umzugestalten und zu erweitern, das ist nicht ganz einfach – vor allem, wenn das finanzielle Korsett eng geschnürt ist.

Zimmern-Horgen. Diese Erfahrung machen derzeit Eltern aus Horgen, die sich eine Erweiterung des Spielplatzes bei der Turnhalle wünschen und für dieses Projekt Eigenleistungen und Eigenmittel zugesagt haben. Bei der Vorgehensweise vertreten Ortsvorsteher Matthias Sigrist und Ratsmitglied Frauke Ohnmacht allerdings unterschiedliche Meinungen.

Die Ortschaftsrätin hatte in einem Rundschreiben an das Gremium angefragt, ob Michael Keller als Vertreter der Eltern in der jüngsten Sitzung die Spielplatz-Erweiterung (Pläne, Finanzierung, Unterstützung Bauhof) kurz vorstellen könnte. Ein Teil des stattlichen Zuhörerkreises war vermutlich deshalb zur Sitzung gekommen. Für Sigrist sind die bisherigen Überlegungen zur Erweiterung des Kinderspielplatzes noch zu unkonkret. Wenn genaue Informationen vorlägen, "dann könne man das Projekt vorstellen", meinte der Ortsvorsteher.

Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte Sigrist, dass die Sitzungseinladungen bereits zugestellt worden waren. Ohnmacht – sie gehört der Elterngruppe an – hatte das Thema im Herbst 2019 aufgegriffen und immer wieder im Gremium angesprochen.

In den Gemeindehaushalt 2021 war dafür ein Betrag von 5000 Euro eingestellt worden. Mitentscheidend für die Bewilligung war damals wohl das deutliche Signal aus dem Kreis der Eltern, sich um weitere finanzielle Unterstützung zu bemühen und nach Sponsoren zu suchen. Einige Fragen seien geklärt worden, erwiderte Ohnmacht direkt auf die Aussage des Ortsvorstehers und verwies auf den Kontakt mit dem Zimmerner Bauhof. "Es läuft leider viel hinter dem Rücken des Ortsvorstehers direkt nach Zimmern", beklagte Sigrist. Die Elternvertreterin vermisste in dieser Angelegenheit die Reaktion des Ratskollegiums.

Laut Sigrist erfuhren die Ortschaftsräte im Februar 2021 vom aktuellen Sachstand, und zwar über eine weitergeleitete Nachricht der Elterngemeinschaft und nicht durch ein Schreiben der Verwaltung. Die Planungen seien unvollständig gewesen, zudem habe die Elterninitiative die finanzielle Seite noch abklären müssen, erklärte Sigrist.

Bei einem Ortstermin Ende Oktober 2020 war Bürgermeisterin Carmen Merz eine Skizze zur Neugestaltung des Spielplatzes präsentiert worden. Das Zimmerner Bauamt habe darauf hingewiesen, dass für den Mehrgenerationenspielplatz im Jahr 2013 Fördermittel aus dem Leader– Programm geflossen seien. Es gelte somit eine 15-jährige Bindefrist für die bezuschussten Geräte. In dieser Zeit dürften Gerätschaften weder abgebaut noch versetzt werden – gleichwohl könne man den Spielplatz aber erweitern.

Mehrere Anfragen der Elterngruppe nach finanzieller Unterstützung – so Sigrist – seien erfolglos verlaufen. An Finanzmitteln stünden derzeit neben den 5000 Euro der Gemeinde noch weitere 2000 Euro aus der Bürgerstiftung Rottweil zur Verfügung.

Nach letztem Stand schwebt den engagierten Eltern vor, den Sandkasten nunmehr in der nord- westlichen Ecke des Spielplatzes zu platzieren. Ein Holzpodest mit Sandspielzeug (Aufzug) dient als Abgrenzung Richtung Süden. Vorgesehen sind Sitzgelegenheiten aus dreilagig versetzten Flussbausteinen. Gewünscht wird zudem eine Tischtennisplatte.